Konzendorf
Hinweise auf Konzendorf in geschichtlichen Abhandlungen sind
spärlich. Die meisten davon beziehen sich auf die alte Kirche und
die später errichtete Kapelle (behandelt im Kap. "Die
Pfarrgemeinde St. Michael Echtz").
Eine alte Notiz v. 13. Mai 1492 (Z. d. Aa. G., Jg. 1882, S. 315) weist
auf eine Verbindung zwischen dem Kloster Wenau und Konzendorf hin:
"Arnolt, Henckens Sohn Kotzendorp und Heilcka, seine elige Hausfrau,
erhalten vor Schultheiß und Schöffen zu Eichtze von der Frau
Meisterin, Priorin, Subpriorin und dem gemeinen Konvent des Klosters
St. Katharina zu Wenauwe dessen Hof zu Cotzsendorp, gelegen an der
Kirche mit Zubehör in Erbpacht und zwar so, wie sie den Hof von
der Meisterin Margaretha von Kaelkom, von Priorin, Subpriorin und dem
Konvent mit Einwilligung des Abts Reynhart von Oisskirchen, ihres
Visitators und Kommisarius, am selben Tage erhalten haben. Die
einzelnen Ländereien werden spezifizirt.
Schultheiß und Schöffen heißen: Werner,
Schultheiß und Richter, Hencken Myck, Hennes Sanfftleven, Johan
Fluege, Meister Hermann Smyt, Werner Scholtis, Johan Keiser, Schiiffen
... "
Hermann Veltmann erwähnt in "Aachener Prozesse am
Reichskammergericht" (Bd. 20, S. 51) einen Streitfall, der die
Verlassenschaft eines Johann Kozzendorf betrifft:
"2018 Pingen von Merken, Kärstgen, (Echz) u. cons., (Merken) g.
Johann Merzenich u. cons. (Düren): Verlassenschaft des Johann
Kozzendorf u. der Bele Kaiser. Sch. Echtz. 1531. (533/1849)"
Weitere Hinweise auf Konzendorf sind aufgeführt im später
folgenden Kap.: "Von allen Familien unserer Gemeinde".
Die Kreissparkasse Düren schreibt in ihrem Bildatlas "Das
Dürener Land" über Konzendorf u. a.:
"Mit seinen 160 Einwohnern zählt Konzendorf, mehrere Kilometer
südlich von Echtz gelegen, zu dessen Gemeindegebiet es
gehört, zu den allerkleinsten Orten des Kreises Düren (siehe
Textbeitrag Echtz). Mit seinem größeren Bruderdorf teilt es
die unmittelbare Nähe des Badesees und die damit verbundenen
Verkehrs- und Parkprobleme, weniger aber die wirtschaftlich-lukrative
Seite, obschon die 1913 begonnene und ab 1922 abgebaute
Braunkohlengrube eigentlich unter der Bezeichnung Konzendorf lief.
Ein Rest dieses ersten Tagebaues vor den Toren Dürens ist die
bewaldete große Halde an der Bundesstraße 264, die heute
ein fiskalisches Lager aufnimmt. Der kleine Ort duckt sich bescheiden
im westlichen Windschatten dieses künstlichen Berges.
Eine moderne Bungalow-Siedlung mit ihren farbenfrohen Vorgärten
setzt einen fröhlichen Kontrast zu der melancholischen Tristesse,
die die grauverwitterten Bauten der engen Ortslage ausstrahlen.
Sicherlich hätte die Entwicklung des Dorfes einen anderen Weg
genommen, wäre der preußische Handelsminister 1914 nicht dem
Protest der Stadt Düren nachgekommen, als er den für
Konzendorf geplanten Bau einer Brikettfabrik untersagte. Düren
bangte wegen der befürchteten Staubbelästigungen urn die
Produkte seiner Feinpapierindustrie. Die Fabrik entstand in Lucherberg
und leitete dort in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts eine
wirtschaftliche Blüte ein, von der der Ort heute noch zehrt ...
In das Licht der geschriebenen Geschichte tritt Cottindorp urn das Jahr
1308 im Liber valoris, das den Ort als Pfarrdorf im Dekanat Jülich
vermerkt. Damals bestand schon die in der Mitte des vergangenen
Jahrhunderts abgerissene St. Pankratius-Kapelle ...
Der 1860 abgebrochene Kirchbau wurde um die Jahrhundertwende durch
eine neogotische Kapelle ersetzt, die nach Beseitigung der
Kriegsschäden in einem freundlichen weißen Putz den
Mittelpunkt des an einem Straßenwinkel entstandenen Dorfes
bildet."