Echtzer Chronik  bis 1972
 




Konzendorf

Konzendorf

Hinweise auf Konzendorf in geschichtlichen Abhandlungen sind spärlich. Die meisten davon beziehen sich auf die alte Kirche und die später errichtete Kapelle (behandelt im Kap. "Die Pfarrgemeinde St. Michael Echtz").
Eine alte Notiz v. 13. Mai 1492 (Z. d. Aa. G., Jg. 1882, S. 315) weist auf eine Verbindung zwischen dem Kloster Wenau und Konzendorf hin:
"Arnolt, Henckens Sohn Kotzendorp und Heilcka, seine elige Hausfrau, erhalten vor Schultheiß und Schöffen zu Eichtze von der Frau Meisterin, Priorin, Subpriorin und dem gemeinen Konvent des Klosters St. Katharina zu Wenauwe dessen Hof zu Cotzsendorp, gelegen an der Kirche mit Zubehör in Erbpacht und zwar so, wie sie den Hof von der Meisterin Margaretha von Kaelkom, von Priorin, Subpriorin und dem Konvent mit Einwilligung des Abts Reynhart von Oisskirchen, ihres Visitators und Kommisarius, am selben Tage erhalten haben. Die einzelnen Ländereien werden spezifizirt.
Schultheiß und Schöffen heißen: Werner, Schultheiß und Richter, Hencken Myck, Hennes Sanfftleven, Johan Fluege, Meister Hermann Smyt, Werner Scholtis, Johan Keiser, Schiiffen ... "

Hermann Veltmann erwähnt in "Aachener Prozesse am Reichskammergericht" (Bd. 20, S. 51) einen Streitfall, der die Verlassenschaft eines Johann Kozzendorf betrifft:
"2018 Pingen von Merken, Kärstgen, (Echz) u. cons., (Merken) g. Johann Merzenich u. cons. (Düren): Verlassenschaft des Johann Kozzendorf u. der Bele Kaiser. Sch. Echtz. 1531. (533/1849)"
Weitere Hinweise auf Konzendorf sind aufgeführt im später folgenden Kap.: "Von allen Familien unserer Gemeinde".

Die Kreissparkasse Düren schreibt in ihrem Bildatlas "Das Dürener Land" über Konzendorf u. a.:
"Mit seinen 160 Einwohnern zählt Konzendorf, mehrere Kilometer südlich von Echtz gelegen, zu dessen Gemeindegebiet es gehört, zu den allerkleinsten Orten des Kreises Düren (siehe Textbeitrag Echtz). Mit seinem größeren Bruderdorf teilt es die unmittelbare Nähe des Badesees und die damit verbundenen Verkehrs- und Parkprobleme, weniger aber die wirtschaftlich-lukrative Seite, obschon die 1913 begonnene und ab 1922 abgebaute Braunkohlengrube eigentlich unter der Bezeichnung Konzendorf lief.

Ein Rest dieses ersten Tagebaues vor den Toren Dürens ist die bewaldete große Halde an der Bundesstraße 264, die heute ein fiskalisches Lager aufnimmt. Der kleine Ort duckt sich bescheiden im westlichen Windschatten dieses künstlichen Berges.

Eine moderne Bungalow-Siedlung mit ihren farbenfrohen Vorgärten setzt einen fröhlichen Kontrast zu der melancholischen Tristesse, die die grauverwitterten Bauten der engen Ortslage ausstrahlen. Sicherlich hätte die Entwicklung des Dorfes einen anderen Weg genommen, wäre der preußische Handelsminister 1914 nicht dem Protest der Stadt Düren nachgekommen, als er den für Konzendorf geplanten Bau einer Brikettfabrik untersagte. Düren bangte wegen der befürchteten Staubbelästigungen urn die Produkte seiner Feinpapierindustrie. Die Fabrik entstand in Lucherberg und leitete dort in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts eine wirtschaftliche Blüte ein, von der der Ort heute noch zehrt ...

In das Licht der geschriebenen Geschichte tritt Cottindorp urn das Jahr 1308 im Liber valoris, das den Ort als Pfarrdorf im Dekanat Jülich vermerkt. Damals bestand schon die in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts abgerissene St. Pankratius-Kapelle ...

Der 1860 abgebrochene Kirchbau wurde um die Jahrhundertwende durch eine neogotische Kapelle ersetzt, die nach Beseitigung der Kriegsschäden in einem freundlichen weißen Putz den Mittelpunkt des an einem Straßenwinkel entstandenen Dorfes bildet."
Karte Konzendorf


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