Echtzer Chronik  bis 1972
 




Die Verwaltung unserer Gemeinde Allgemeines, Personelles, weitere zivilisatorische und kulturelle Entwicklung, Gebietsanderungsvertrag


Die Verwaltung unserer Gemeinde   Allgemeines, Personelles, weitere zivilisatorische und  kulturelle Entwicklung, Gebietsänderungsvertrag

Die Verwaltung unserer Gemeinde


Allgemeines:

In der Frankenzeit war das Reich in Stammesherzogtümer und Gaugrafschaften eingeteilt, von denen auch der Dürener Raum einen Gau bildete. Ein Gaugraf stand an der Spitze der Verwaltung. Ihm unterstanden auf dem Lande sogenannte Centgrafen.

Unter Jülich´scher Verwaltung gab es um die Mitte des 15 Jh. (bis 1794) in unserem Kreisgebiet 7 Ämter bzw. Teile davon und 13 Unterherrschaften. Das Amt Nörvenich war das größte. Zu ihm gehörte auch als Unterherrschaft die Herrlichkeit Merode mit den Ortschaften bzw. Ansiedlungen Echtz, Konzendorf, Obergeich, Geich, Merode, Schloß Merode, Kloster Schwarzenbroich, Schlich und D'horn.

1794, zur Zeit der französischen Besetzung, wurde das linksrheinische Gebiet in 4 Deparlements eingeteilt; dazu gehörten Arrondissements und Kantone. So waren z. B. Düren und Froitzheim Kantone.

Einige Jahre später (um 1800) wurde die Präfekturverwaltung - Präfekt, Unterpräfekt, Maire - eingeführt. Für die Mairien blieb, wie bisher, die Zusammenfassung mehrerer Gemeinden zu einem Verwaltungsbezirk, zu einer Bürgermeisterei, erhalten.

1815 wurde das linksrheinische Gebiet in den preußischen Staatsverband einbezogen. Es entstanden Provinzen, Regierungsbezirke und Kreise, so auch 1816 der Regierungsbezirk Aachen und in ihm der Kreis Düren. In einem Amtsblatt vom 27. 4. 1816 sind für den Kreis Düren 88 Gemeinden verzeichnet, u. a. Echtz. Ob Konzendorf zu dieser Zeit schon mit dem Gemeindegebiet von Echtz verflochten war, ist nicht ersichtlich.

In preußischer Zeit benennt man die ,Maires' in ,Bürgermeister' um. Sie und die Schöffen werden von der Obrigkeit und nicht von der Bürgerschaft gewählt.

1845 wird die ,Rheinische Gemeindeordnung' erlassen: Die Wahl der ständigen Gemeindebeamten bleibt den Gemeinden versagt: Der Landrat ernennt aus den Mitgliedern des Gemeinderates den Gemeindevorsteher, die Regierung auf Vorschlag des Landrates den Bürgermeister.

Unter dem Druck der Revolution von 1848 kommt 1850 eine neue Gemeindeordnung zustande: Den Gemeinden wird die Wahl des Bürgermeisters zugebilligt, die noch der Zustimmung des Königs bedarf. Diese Gemeindeordnung wird 1853 wieder aufgehoben.

Erst 1887 dürfen die Gemeinderäte den Gemeindevorsteher und dessen Stellvertreter auf 6 Jahre wählen.

1927 entsteht ein neues Gemeindeverfassungsrecht: Der Amtsbürgermeister wird von der Amtsversammlung gewählt. Die rheinische Landbürgermeisterei heißt seitdem ,Amt'.

(Verwendete Literatur: 150 Jahre Regierungsbezirk Aachen 1967)


Personelles:

Als erste und bekannte Schultheißen (Schuldheischer, Bürgermeister) von Echtz werden genannt:

1470 Wilhelm, Schultheiß von Echtz
1474 Peter Offermann, Schultheiß von Echtz
1485 Wilhelm von Salm, Schultheiß von Echtz

(,Das Spital zu Geich' v. Frh. v. Vorst-Gudenau, Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, Bd. IV, S. 11 -13)

Unterlagen bez. der Vorsteher von Echtz in den drei folgenden Jahrhunderten konnten bisher nicht gefunden werden.

Erst 1790 wird in allen Akten unseres Amtes (jetzt beim Stadtarchiv Düren) ein Bürgermeister Uerlings erwähnt. Dieser vertrat die Gemeinde Echtz in einem Streit mit der Gemeinde Merken, der sich 1843 zum Prozeß ausweitete.

Vor der Behandlung dieses Kapitels seien noch erwähnt:
1810 Francis Eßer, Maire (Bürgermeister)  Peter Josef Spies, Adjoint (Amtsschreiber)
und die Gemeinde-Räth:
Peter Feucht, Michael Erberich, Daniel Moedersheim und Peter Schiffer.
(erwähnt im Kap. ,Die Schützenbruderschaft St. Michael Echtz')

1815 Bürgermeister Steffens
(erwähnt bez. der Verpachtung v. Gemeindebenden, Hauptarchiv Düsseldorf, Nr. 1073)

1843 Bürgermeister Merkens
Er wird ermächtigt, die Gemeinde Echtz im Prozeß gegen Merken zu vertreten:
"Der Bürgermeister Merkens zu Merode wird hierdurch ermächtigt, namens der Gemeinde Echtz die Gemeinden Merken auf Anerkennung des Rechts, den Kies und die Sandsteine, welche zu ihren Wegebauten erforderlich sind, sowie ihren Bedarf an Mauersand auf den Wiesen von Merken am Roerflusses unentgeltlich wegzunehmen, beim hiesigen Königl. Landgericht zu beklagen.
Aachen, den 2ten Oktober 1843
Königl. Regierung, Abtl. des Inneren
Stempel Unterschrift
(unleserlich)
Autorisation
für den Bürgermeister Merkens zu Merode"


Wie ist es zu diesem Prozeß gekommen?

Echtz besaß in der zweiten Hälfte des 18. Jh. das Recht zur Entnahme der o. a. Materialien in den Merkener Rurwiesen. Das Abschlußjahr des Vertrages darüber ist in dem aufgefundenen Schriftstück nicht ersichtlich.

Da ein solcher Rechtsanspruch nach 30 Jahren verjährt - von einem neuen Vertrag ist nicht die Rede -, kam es schon 1790 zwischen dem Bürgermeister Uerlings und Merken zum Streit.

Zeugenaussage des Johann Pützeler, Mühlenarbeiter aus Lucherberg, im 1843 geführten Prozeß.

Bürgermeister Uerlings soll sich geäußert haben:
" ... Ihr habt uns das nämlich in den Jahren 1788 und 89 verweigert; wir wollen uns den Kies auch ohne Erlaubnis nehmen und zwar mit Gewalt!"

Nach der Aussage von Anton Henschen, Lucherberg, haben die Echtzer Kies teils mit Erlaubnis geholt, teils wurden sie mit Steinwürfen traktiert.

Echtz verliert den Prozeß (1845). Die Revision wird verworfen (1846).

Weitere Persönlichkeiten, die die Belange von Echtz vertraten:

1848 Heinrich Schmitz, Ortsvorsteher
(Heimatblätter der Dürener Zeitung, Jan. 1939)

1875 Gemeindevorsteher Thelen

1894 Johann Spielmanns, Bürgermeister

In seiner Amtszeit wird das neue Bürgermeistereigebäude in Echtz bezogen (1898). Das Bürgermeisteramt befand sich vorher in der Vikarie Schlich.

Bürgermeisteramt Echtz, Breite Straße
Bürgermeisteramt Echtz, Breitestraße


1921 wird B. Joussen Amtsbürgermeister in Echtz.

Nach seinem Tode (7. März 1944) wird das Bürgermeisteramt in Echtz geschlossen. Die Amtsgeschäfte übernimmt das Amt Merken in Mariaweiler in Personalunion.

B. Joussen


Ortsvorsteher

Unter den Amtsbürgermeistern alter Prägung gab es in den einzelnen Orten die Ortsvorsteher.

Schon vor dem 1. Weltkrieg hatte in Echtz-Konzendorf Franz Wilhelm Thelen diesen Posten inne (zudem war er stellvertr. Bürgermeister).

Sein Nachfolger wurde in den 20er Jahren Johann Kayser, der Mitte der 30er Jahre von den Nazis seines Amtes entbunden wurde.


Die Gemeindebürgermeister von Echtz-Konzendorf nach dem Zweiten Weltkrieg:


Lambert Kalkbrenner
Lambert Kalkbrenner (1945 - 23. 3. 1946)
Gemeindedirektor (23. 3. 1946 - 23. 12. 1947)
(von den Alliierten beauftragt)


Jakob Steffens
Jakob Steffens
(23. 3.1946-15. 11. 1948)


Heinrich Roeder7
Heinrich Roeder
(15.11.1948 - 12.11.1956)
Amtsbürgermeister des Amtes Echtz
1958 -1961


Peter Josef Kayser
Peter Josef Kayser
(12. 11 56- 28.3.61)


Josef Schramm
Josef Schramm (28. 3. 61 - 3. 6. 67)

Josef Ebertz
Josef Ebertz
19. 6. 67 bis zur Eingliederung der Gemeinde Echtz-Konzendorf in das Stadtgebiet Düren 31.12.71


Die provisorische Verwaltung des Amtes Echtz·von Mariaweiler - Amt Merken - aus nimmt am 15. Mai 1949 ein Ende. Das Bürgermeisteramt wird nun an zentraler Stelle, im alten Schulgebäude von D'horn, eingerichtet. Die Verlegung führte zu schweren Auseinandersetzungen auf kommunalpolitischer und parteipolitischer Ebene aufgrund der Gegensätze zwischen Echtz und den übrigen Gemeinden der Herrschaft.

Gemeindedirektoren und Sitz der Verwaltung der Gemeinde Echtz-Konzendorf nach dem 2. Weltkrieg


1. Gemeindedirektoren (ehrenamtlich)

Lambert Kalkbrenner, Echtz
vom 23. 3. 46 bis 23. 12. 47 (von den Alliierten beauftragt);
weitere Fortführung dieses Amtes bis zur Wahl des Nachfolgers.

Josef Müller, D'horn,
gleichzeitig Amtsdirektor des Amtes Echtz in D'horn
vom 10. 1. 1950 bis 23. 9. 1957

Fritz Vohlen, D'horn, gleichzeitig Amtsdirektor des Amtes Echtz in D'horn
vom 24. 9. 1957 bis 19. 5. 1970

Gerhard Meusch, Schlich,
gleichzeitig Amtsdirektor des Amtes Echtz in
vom 27. 8. 1970 bis 31. 12. 1971

2. Sitz der Verwaltung

Die Verwaltung der Gemeinde Echtz-Konzendorf wurde nach dem Tode des Amtsbürgermeisters Joussen (7. 3. 44) auf die Amtsverwaltung Merken in Mariaweiler übertragen, welche die Verwaltungsgeschäfte in Personalunion für den gesamten Amtsbereich des Amtes Echtz mitführte.
Die verwaltungsmäßige Zuständigkeit des Amtes Merken endete als Folge der Entbündelungsmaßnahme - Amt Merken / Amt Echtz - am 15.9. 1949.
Ab 16. 9. 1949 wurde der Verwaltungssitz des Amtes Echtz nach D'horn verlegt.


Die Amtsbürgermeister des Amtes Echtz aus der Gemeinde Echtz-Konzendorf nach dem Zweiten Weltkrieg:

Heinrich Roeder, Echtz, 1958-1961 (siehe Bild)

Karl Mohren
Karl Mohren, Konzendorf, 1961 - 1964

Bernd Böhr
Bernd Böhr, Echtz
vom 10. 12. 1969 bis zur Neugliederung 31. 12. 1971

Zeitliche Übersicht der Geschichte des Amtes Echtz, als Auszug aus dem Verwaltungsbericht der Gemeinde Langerwehe 1969-71

"Soweit die Geschichte des früheren Amtes Echtz" wozu auch die heutigen Ortschaften Merode, Schlich, D'horn und Geich-Obergeich gehört haben, rekonstruiert werden konnte, ist eine Verwaltungstätigkeit bis 1801 feststellbar.

An Hand der im Amt geführten Personenregister konnte ermittelt werden, welche Verwaltungsleiter seit 1801 tätig waren. Hierbei ist jedoch die Bezeichnung der Verwaltungsleiter in den Zeiträumen unterschiedlich.

Zuerst spricht man von der Bezeichnung Bürgermeister, später, vor dem Kriege, von Amtsbürgermeister und nach dem Kriege von Amtsdirektor. Nach dem noch vorhandenen Personenstandsregister wurden nachstehende Verwaltungsleiter ermittelt:

1801 - kurzfristig        Bürgermeister Spies
1801 - 1803               Bürgermeister Schmitz
1803 - 1815               Bürgermeister Esser
1815 - 1816               Bürgermeister Steffens
1816- 1817                Bürgermeister Spies
1817- 1822                Bürgermeister Dohmen
1822 - 1827               Bürgermeister Peltzer
1827 - 1829               Bürgermeister Dohmen
1829- 1851                Bürgermeister Merkens
1851 - 1861               Bürgermeister Kempen
1861 - 1869               Bürgermeister Schmitz
1869 - 1844               Bürgermeister Merkens
1896 - 1921               Bürgermeister Spielmanns
1921 - 1944               Amtsbürgermeister Joussen
1945 - Sept. 1949      Amtsdirektor Gottfried
1949 - Sept. 1957      Amtsdirektor Müller
1957- 1970                Amtsdirektor Vohlen
1970 - 1971               Amtsdirektor Meusch

Wenn auch nur lückenhaft durch die Kriegsereignisse Unterlagen über die kommunale Rats- und Verwaltungstätigkeit aus dem Raum Echtz-D'horn vorliegen, so ist doch feststellbar, daß die Verwaltung im letzten Jahrhundert mehrfach die Unterbringung in den damaligen Gemeinden wie folgt gewechselt hat:

bis 9. 7. 1831         in Echtz
ab 10. 7. 1831        in Merode
ab 28. 3. 1851        erstmalig in D'horn
ab 11. 5. 1861        Rothaus bei Geich
ab 3. 2. 1867          in D'horn
ab 21. 6. 1869        wieder in Merode
ab 14. 2. 1895        erstmals in Schlich
ab 28. 11. 1898       wieder in Echtz bis 1944

Nach dem Kriege bestand gemeinsam mit dem Amt Merken eine Personalunion, so daß insbesondere durch den Tod des damaligen Amtsbürgermeisters Joussen die Verwaltung durch das Amt Mariaweiler seit 1944 mitverwaltet wurde.

Diese Personalunion wurde am 15. 5. 1949 aufgelöst, so daß am 15. 9. 1949 bereits die Verwaltung in das Amtsgebäude D'horn umziehen konnte. Als Folge der kommunalen Neugliederung erfolgte mit dem 31. 12. 1971 die Auflösung und gleichzeitig Zusammenführung in allen kommunalen Bereichen mit der heutigen Gemeinde Langerwehe.

Die Wahrnehmung der Bürgermeister-Aufgaben lag nach dem Kriege in folgenden Händen:

                            Roeder        - April 1949
Amtsbürgermeister Koch           7. Dez. 1949 - 1956
Amtsbürgermeister Uerlings        Nov. 1956 - 1958
Amtsbürgermeister Roeder          1958- 1961
Amtsbürgermeister Mohren         1961 - 1964
Amtsbürgermeister Marx            1964 - 1969
Amtsbürgermeister Böhr             1969 - 1971 "


Polizeiwesen

Das gesamte Polizeiwesen war, wie aus den vorliegenden Unterlagen ersichtlich, ab dem Jahre 1902 dem Amtsbürgermeister des Amtes Echtz als Ortspolizeibehörde angegliedert.

Dienstherr und gleichzeitig Vorgesetzter der Polizeibeamten war der jeweilige Amtsbürgermeister des Amtes Echtz.

Josef Maletz aus Langerwehe trat am 16. 7. 1902 als Polizeidiener beim Amt Echtz, Ortspolizeibehörde, ein. Er wohnte in der Nähe des Bürgermeisteramtes.

Als sogenannter Fußgendarm (blaue Uniform) war er ein volkstümlicher Polizist. Er war in erster Linie zuständig für die Ortschaften Echtz und Konzendorf, jedoch verrichtete er auch Polizeitätigkeiten in den Ortschaften Geich, Obergeich, Schlich, D'horn und Merode. Das Zustellen der Amtspost wie auch die Bekanntgabe der amtlichen Bekanntmachungen gehörten zu seinem Aufgabenbereich. Josef Maletz versah seinen Dienst bis zur Pensionierung als Polizeihauptwachtmeister am 8. 8. 1930 in Echtz.

Jakob Meusch, der am 6. 5. 1914 als Polizeidiener in die Dienste des Amtes Echtz eingetreten war, dessen Tätigkeitsbereich sich auf die Ortschaften Schlich, D'horn und Merode erstreckte, verrichtete aber auch gelegentlich die Polizeidienste in den Ortschaften Echtz und Konzendorf je nach Bedarf und Anordnung des zuständigen Amtsbürgermeisters. Seine Tätigkeit vollzog sich bis zur Evakuierung im Zweiten Weltkrieg im Jahre 1944.

1933 erhielt Echtz einen neuen ortansässigen Polizisten (Gendarm, grüne Uniform, sogen. Landjäger). Polizeihauptwachtmeister Wilhelm Brinkmann kam von Kettwig a. d. Ruhr. Seine Hunde waren überall gefürchtet, er selbst machte einen strengen Eindruck. lm Jahre 1937 wurde Wilhelm Brinkmann nach Stolberg versetzt, da unser Polizeiposten aufgehoben wurde.

Die Polizeiaufsicht wurde von dieser Zeit an wieder durch Polizeiwachtmeister Jakob Meusch, Polizeiposten Schlich, durchgeführt.


Nach dem Kriege:

Die Polizei unterstand nun nicht mehr dem Amtsbürgermeister oder jetzt neuerdings Amtsdirektor des Amtes Echtz. Es wurden neue Polizeidienststellen mit eigener Verwaltung gegründet.

Unmittelbar nach Beendigung des Krieges war in der Ortschaft Echtz und Konzendorf Bernhard Spieß als Hilfspolizeibeamter (ohne Uniform) eingesetzt. Seine Tätigkeit erstreckte sich bis etwa 1947.

Nach Gründung einer Polizeistation in Mariaweiler innerhalb des Amtsgebäudes wurden polizeiliche Maßnahmen in Echtz-Konzendorf von nachstehend aufgeführten Polizeikräften wahrgenommen:

Polizeiwachtmeister Josef Schumacher, Merken
Polizeiwachtmeister Peter Dolfen, Mariaweiler
Polizeiwachtmeister Paul Plum, Schlich
Polizeimeister Keuth, Hoven (Stationsleiter) bis zur Pensionierung 1949
Polizeimeister Werker, Hoven (Stationsleiter)

Die vorstehenden Polizeibeamten unterstanden jeweils der Polizeistation Birkesdorf.

Am 6. 12. 1948 übernahm Polizeimeister Kurt Beyer den Polizeiposten in Echtz. Er kam von Übach-Palenberg und wurde in Echtz seßhaft. Er spielte gern einen zünftigen Skat. Nach Auflösung des Polizeipostens in Echtz wurde Kurt Beyer 1960 der Polizeistation Birkesdorf zugewiesen. Von dieser Zeit an erfolgte die polizeiliche Versorgung von der Polizeistation Birkesdorf aus.


Gemeindediener

Schon vor dem 1. Weltkrieg war Karl Pelzer Gemeindediener. Er versah auch den Nachtwächterdienst. Zum Zeichen seiner Pflichterfüllung und um die Uhrzeit anzuzeigen, mußte er stündlich ins Horn blasen. Der Dienst ging bis 2.00 Uhr. Der Nachtwächter war berechtigt, Waffen zu tragen und einen Hund einzusetzen. Der Nachfolger war Heinrich Clahsen. Ihm folgten die Gemeindediener Bernhard Jaquet und Edmund Schramm. Der Geimendediener gab die amtlichen Bekanntmachungen mit der Schelle bekannt.


Schiedsmänner des Amtes Echtz

Nachstehende Echtzer Bürger waren Schiedsmann des Amtes Echtz:

Johann Kayser
Er übte dieses Amt viele Jahre aus und wurde in den 30er Jahren von

Heinrich Kreyes
abgelöst, der dieses Amt bis Ende des 2. Weltkrieges innehatte.

Karl Mohren, Konzendorf
war Schiedsmann vom 28. 6. 1960 bis zur kommunalen Neugliederung (31. 12. 71 ).


Weitere zivilisatorische und kulturelle Entwicklung der Gemeinde Echtz-Konzendorf

1908-10     erfolgt die erste Flurbereinigung. Die kleinen Weiher in und um Echtz - Viehtränken - verschwinden.

1911 - 12    wird in Echtz die Wasserleitung verlegt.

1913          folgt die Versorgung mit Elektrizität.

1940         übernimmt die Provinzialverwaltung die Betreuung der Gemeindewege Echtz- Hoven und Echtz- Geich und baut sie aus.

1941         Um die Gefahren, die fast alljährlich durch Schneeschmelzwasser entstehen, abzuwenden, erhalten folgende Strafßen einen Regenwasserkanal:
       der westl. Teil der Breite Str. bis zum Kapellchen, die Kirchstr. und ein Teil des Steinweges, die Schulstr. bis zum allen Schützenhaus (hinter der allen Schule) und        die Weidmühlenstr.(Schulchronik).

Durch die fast vollständige Zerstörung von Echtz-Konzendorf gegen Ende des Zweiten Weltkrieges erwachsen den Gemeindevätern scheinbar unlösbare Aufgaben; doch mit der Kraft eines unübertreffbaren Aufbauwillens gelingt das große Werk: Echtz-Konzendorf ersteht neu aus den Trümmern, dehnt sich im Laufe der kommenden Jahre machtvoll nach Osten und Süden aus, die Bevölkerungszahl steigt ständig.

Einwohnerzahl von Echtz (nach "Der Landkreis Düren")
1828        1885        1925        1961   
644           806          979         1121

Als Beispiel für die Haushaltslage der Gemeinde sei der Haushalt 1961 genannt:
Der ordentliche Haushalt der Gemeinde Echtz-Konzendorf hatte im Jahre 1961 in Einnahmen und Ausgaben eine Höhe von 208.280,- DM, der außerordentliche Haushalt von 192.000,- DM. Die Flächengröße des Gemeindebezirks war 1962 665 ha, die Wohnbevölkerung nach der Volkszählung 1950 1.000, die Einwohnerzahl nach der Personenstandsaufnahme 1961 1.256, darunter 80 FIüchtlinge.

Die Zahl der Schulkinder betrug am 15. 5. 1961 105 katholische und 7 evangelische Kinder. An der kath. Schule waren 2 Lehrer und 1 Lehrerin. Der ordentliche Haushalt 1965 hatte in Einnahmen und Ausgaben eine Höhe von 431.760,- DM, der außerordentliche Haushalt in Einnahmen und Ausgaben 290.000,- DM. Der Stand der Rücklagen am 1. 12. 1965 war wie folgt:
Grunderwerbsrücklage    159.515,- DM
Schulbaurücklage           726,- DM
Kanalbaurücklage           13.740,- DM
Wegebaurücklage           95.528,- DM
ergibt insgesamt:           269.509,- DM

Die Schulden betrugen an Darlehen für Mietwohnhaus Weidmühlenstraße 32.220,- DM und Darlehen für die Schule Echtz 58.902,- DM, ergibt insgesamt 91.122,- DM.

Echtz-Konzendorf hatte am 30. 7. 66 1196 Einwohner, davon 571 männlich. Die Gemeindefläche betrug 6,63 qkm (Stat. Landesamt NW).

Am 1. 12. 71 betrug die Einwohnerzahl 1.477 (Bürgerm. Ebertz).

In der letzten Gemeinderatssitzung von Echtz-Konzendorf am 22. 12. 71 hielt Bürgermeister Jos. Ebertz Rückblick auf die nach dem Zweiten Weltkrieg bewältigten Aufgaben (eingefügt sind weitere Angaben des Amtes Echtz):
1945     Enttrümmerung der Pfarrkirche in Hand- und Spanndienst
1946     Verlegung der Wasserleitung von Mariaweiler nach Echtz in Eigenleistung
1950     Bau des Feuerwehrgerätehauses, 15.000- DM
1953     Erstellung des neuen Sportplatzes nach Grundstückstausch mit der Firma Rhein-Braun, Einweihung 1955
1954     Bau des Gemeindehauses i. d. Weidmühlenstraße, 80.000,- DM
1959     Bau der Leichenhalle, teilweise in Eigenleistung, 10.000,- DM
1961     Beginn der Flurbereinigung
             Einführung der staubfreien Müllabfuhr
1963     Verkauf des Gemeindehauses i. d. Steinbisstraße
             Schulneubau (fertiggestellt), 705.795,- DM
1964     Eröffnung des Badesees Echtz
1965     Einweihung des neuen Friedhofes
1966     Fertigstellung des Kinderspielplatzes Echtz
             Ausbau der Grün- und Bachstraße, 53.948,- DM
1967     Kanalbau, Abschnitt I, 656.000,- DM
             Verbindungssammler Echtz-Hoven, Weidmühlenstr., Breite Str., Steinbisstr. [Teilstück] und Marienweg
1968     Kanalbau im Mutschwinkel, Abschnitt II, 133.000,- DM

Die mit einer Firma 1969 geführten Verhandlungen zur Erstellung eines Autokinos am Echtzer Badesee führten nicht zum Erfolg, obschon Echtz als günstiger Standort (Nähe der Autobahn usw.) bezeichnet wurde.

Kanalbau in der Weidmühlenstraße 1967
Kanalbau in der Weidmühlenstraße (1967)

Der Plan eines Interessenten, am Badesee Ferienhäuser zu erstellen, kam aus verschiedenen Gründen ebenfalls nicht zum Tragen.
1969         Kanalbau in der Wiesenstraße, 34.600,- DM
1970         Straßenbau (Lindenstr., Oststr., Teil Steinbisstr. u. Nebenanlagen)
1970/71    Zuschuß zum Kindergarten- u. Altentagesstättenbau an den Gemeinnützigen Bauverein, 100.000,- DM
1971         Fertigstellung des Kinderspielplatzes in Konzendorf Kanalbau, Abschnitt III, 490.000,- DM (Steinbisstr., Reststück bis Kirchstr., Steinweg, Hofacker,                        Friedensstr., Teilstück der Schulstr. u. Teilstück der Kettelerstraße) Ausbau der Anlagen auf dem alten Friedhof, neues Kriegerehrenmal, Gestaltung der                      Kriegsgräber, 50.000,- DM Straßenbau (Steinweg, Seestr., Wirtschaftswege) Verkauf des Gemeindehauses i. d. Weidmühlenstr. Erweiterung der                                Straßenbeleuchtung und Erneuerung der Flutlichtanlage auf dem Sportplatz
                 Beginn des Ausbaues der L 252
Das Gemeindevermögen unbebauter Grundstücke verringerte sich von ca. 100 Morgen (1945) auf ca. 20 Morgen (1971 ).

Diesen Angaben sei noch folgendes hinzugefügt:
Wegen der Zerstörung des Wasserleitungsnetzes im Zweiten Weltkrieg wurde 1946 eine neue Wasserleitung von Mariaweiler nach Echtz in Eigenleistung verlegt. Jeder arbeitsfähige Mann von Echtz hatte für den notwendigen Aushub von 6 m Strecke zu sorgen.

Diese Wasserleitung wurde jedoch nicht benutzt, da die alte bald wieder in Betrieb genommen werden konnte.

Vor diesen beiden Maßnahmen mußten sich viele Bürger mit Wasser aus Hoven und Mariaweiler versorgen.

Die neue Leitung, verlegt bis zum Ortseingang Echtz, liegt heute noch und kann im Katastrophenfall Verwendung finden.

Die Wasserversorgung erfolgt durch den Wasserleitungszweckverband Langerwehe. 

Die Stromversorgung unserer Gemeinde erfolgt durch die RWE-Betriebsverwaltung Düren.

Anfang der 50er Jahre war der alte Friedhof zu klein geworden. Die Gemeindeväter sahen sich gezwungen, die alte Friedhofsmauer an der Seite zur Pastoral hin, niederzureißen und den Gottesacker um ca. 10 m zu erweitern.

1959     wurde die neue Leichenhalle gebaut. Die Summe von 10.000,- DM, die die Gemeinde beisteuerte, hätte wohl nicht ausgereicht, wenn nicht Echtzer Pensionäre und andere Helfer kostenlos mitgearbeitet hätten.

Bevor die staubfreie Müllabfuhr eingeführt wurde (1961), fuhr allwöchentlich "de Möllkaa" durch Echtz-Konzendorf. Wenn es auch staubte und manchmal etwas vom Wind von der Karre geblasen wurde, so denken wir doch gern zurück an den hünenhaften Schlicher Müllmann Matth. Schmitz, mit langer Lederschürze bekleidet, und seinen treuen Schimmel. Nichts schien die beiden aus der Ruhe bringen zu können.

Bevor es zur Eröffnung des Badesees kam, waren schwierige Verhandlungen notwendig. Die Landwirtschaft strebte anfangs eine WiederverfüIIung an, um Ackerland zu gewinnen. Hier ging es hin und her, für und gegen Verfüllung. Nach jahrelangem Tauziehen und intensiven Bemühungen des damaligen Amtsdirektors Fritz Vohlen kam es in Verbindung mit dem Gemeinderat endlich zu dem Erlaß, den See nicht zu verfüllen.

In den 50er Jahren hatte unsere Gemeinde einen starken Zustrom von Flüchtlingen aus dem Osten. Da wegen der damals herrschenden Wohnungsnot nicht sofort geeignete Unterkünfte zur Verfügung standen, wurden die Flüchtlinge provisorisch im Saale der Wirtschaft Geich und im Caritasheim untergebracht.
Über die Geschichte des Caritasheimes unterrichtet uns die Pfarrchronik:
"Die Geschwister Kempen hatten testamentarisch das Haus in der Kirchstraße 18 den Eucharistinern in Düren vermacht als Haus für die älteren Patres und als Erholungshaus der Eucharistiner. Am 27. Sept. 1939 wurde es von den Eucharistinern in Besitz genommen.
Nach dem Kriege wurde es Caritasheim und vom Kreise Düren als Altersheim ausgestattet. Die Franziskanerschwestern von Krefeld übernahmen die Betreuung der alten Leute und zugleich auch die ambulante Krankenpflege in Echtz.
Bauernhof Kempen, Caritasheim, heute "Echtzer Hof"
Bauernhof Kempen, Caritasheim, heute "Echtzer Hof"

Im Jahre 1952 kündigten die Franziskanerschwestern, und dann kamen die Schwestern des weiblichen Zweiges der Eucharistiner mit fünf Schwestern nach Echtz und übernahmen die Pflichten für das Haus.
Im August 1958 wurde von den Ordensoberen die Auflösung des Hauses verfügt, der Kreis Düren hob das Caritasheim als Altersheim auch auf, die allen Leute wurden auf die einzelnen Altersheime des Kreises Düren verlegt. Vom Kreis wurde das Haus ein Flüchtlingsheim, wodurch der bauliche Zustand im Innern wie im Äußern sehr zu leiden hat."
Erster Hausgeistlicher war Pater Strohdotter mit Bruder Konrad. Pater Strohdotter wurde von Pater Allig abgelöst.
Nach Auflösung des Flüchtlingsheimes wurde das Anwesen vom Kreis an einen Hotelier verkauft.

Die Betreuung der alten Leute und die ambulante Krankenpflege übernahm ab 17. 11. 1958 Schwester Trude Michel.

Schwester Trude Michel
Schwester Trude

Pfarrchronik:
Besondere Ereignisse des Jahres 1962
"Am Donnerstag, dem 1. März, dem Tag der Weiberfastnacht, waren die alten Leute über 70 Jahre zu einem gemütlichen Nachmittag in das Cäcilienheim eingeladen worden. Bereitwillig hatten die Personenwagenbesitzer die Alten abgeholt, und man saß dann vergnügt um den Kaffeetisch. Frauen und Mädchen hatten ihre Hilfe dabei zur Verfügung gestellt. Unter Leitung der Krankenschwester Trude Michel erfreuten die Mädchen und die Schulkinder die Anwesenden mit lustigen Stücken. Allzuschnell waren ein paar Stunden vorüber, und das Alter erforderte das Recht seiner Ruhe. Noch lange sprach man von diesem schönen Nachmittag."

Von 1966 an veranstaltet alljährlich die AH-Abt. des SC "Teutonia" den
Von 1966 an veranstaltet alljahrlich die AH-Abt. des SC ,Teutonia" den Alten-Nachmittag.

"Dem Alter zur Ehre"
"Dem Alter zur Ehre"
Altennachmittag der A. H. Abteilung des Sportclubs "Teutonic" Echtz für die älteren Bürger
unserer Gemeinde im Saale Jos. Geich. Die Gemeinde leistete finanzielle Unterstützung.


Diamantene Hochzeit feierten ab 1948
3.5.1949        Johann Aloys Esser u. Frau Josefa, geb. Wolff, Steinbisstraße 127
25.11.1958    Daniel Josef Pütz u. Frau Elisabeth, geb. Gottschalk Steinbisstraße 48

Goldene Hochzeit feierten seit 1948
25.11.1948     Daniel Josef Pütz u. Frau Elisabeth, geb. Gottschalk, Steinbisstraße 129
15.2.1951       Josef Maletz u. Frau Katharina, geb. Porschen, Breite Straße 1
23.10.1953     Johann Becker u. Frau Anna Maria, geb. Dienstknecht, Breite Straße 156
13.11.1953     Heinrich Holzkamp u. Frau Maria Katharina, geb. Schmitz, Weidmühlenstraße 31
30.6.1955       Johann Joseph Simons u. Frau Anna Maria, geb. Gottschalk, Steinbisstraße 128
5.8.1960         Johann Friedrich Kopp u. Frau Anna Gertrud, geb. Hannes, Steinweg 9
1.2.1963         Philipp von der Schmitt u. Frau Kordula, geb. Weber, Konzendorf, Dorfstraße 9
20.12.1967     Richard Kurth u. Frau Anna Maria, geb. Esser Steinbisstraße 54
6.9 1969         Gustav Trunte u. Frau Luise Maria, geb. Thomas, Gartenstraße 5
31.12.1969     Paul Gudergan u. Frau Martha, geb. Hauffe, Steinbisstraße 67
7.1.1971         Wilhelm Josef Dickmeis u. Frau Anna Gertrud, geb. Thelen, Kirchstraße 3
8.4.1971         Adolf Spies u. Frau Elisabeth geb. Hermanns, Steinbisstraße 78
7.10.1971       Matthias Hansen u. Frau Christine, geb. Dienstknecht, Steinbisstraße 72


Von der Braunkohle bis zum Badesee

Bevor man im Gebiet um Echtz nach Braunkohle suchte, bohrte man schon vor ca. 100 Jahren am Ortsausgang von Echtz nach Merken nach Steinkohle. Wegen des stark vorhandenen Grundwassers wurde die Suche eingestellt und der Schacht mit Eichenplanken abgedeckt.


Alte Echtzer Bürger können sich noch gut erinnern, wie die Landschaft südlich von Echtz um 1900 ausgesehen hat:

Hier und da magere Felder, Weiden oft mit Obst- und Nußbäumen sowie Gebüsch bestanden. Da, wo wir heute den See finden, lag "Tacks Weedche" (nach einer Fam. Tack), weiter auf Mariaweiler zu (hinter dem Parkplatz zum See) "de Nickekaul". Wie uns die Karte von Tranchot (ca. 1803) verrät, durchflossen von Süden her "Mirweiler Schleich" und "Schlicher Bach" dieses Gebiet, bevor sie sich nach Überqueren der heutigen Straße nach Mariaweiler zum "Echtzer Schlicht" vereinigten.

Dieses Gebiet war um 1900 eine ruhige, idyllische Landschaft; doch bald wandelte sich dieses Bild durch den Abbau der dort entdeckten Braunkohle wesentlich.

Die Braunkohlen-Industrie-Aktiengesellschaft "Zukunft", Sitz Weisweiler, teilt u. a. folgendes mit:
Die Förderung von Braunkohle begann in unserer engeren Heimat schon 1821 durch die Gutsbesitzer Karl von Goltstein auf Merödchen im Kreise Düren. Der Grubenbetrieb wurde aber bald wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt.

1897 wurden dem Herrn Max Kaestner, Bergwerksdirektor Aachen, außer dem käuflich erworbenen Bergwerk Goltsteingrube elf weitere Grubenfelder verliehen. Hieraus ist 1897 die Gewerkschaft Lucherberg entstanden.

1899 hat diese Gewerkschaft durch eigene Mutung die Bergwerke Gustav, Fritz und Alfred, die 1912 an die Gewerkschaft Düren abgegeben wurden, hinzubekommen.

Für die Grube Alfred - Tagebau Conzendorf - wurden 169,40 ha Land in Anspruch genommen.

Alte Echtzer, die noch in der Grube gearbeitet haben, berichten: 1912 wurde mit der Erschließung der Grube Alfred begonnen. Bereits 1913 konnte sie angeschnitten werden. Der Abraum wurde westlich von Konzendorf aufgeschüttet - die heutige "Kippe". Während in Lucherberg lange Zeit noch mit der Hand in "Rollöchern" gearbeitet wurde, gab es in der Grube Alfred schon Bagger.


Braunkohlenbagger kurz nach der Jahrhundertwende
Braunkohlenbagger kurz nach der Jahrhundertwende

Abraumbagger um ca. 1920 (li. Josef Clasen)
Abraumbagger um ca. 1920 (li. Josef Clasen)

Grubenlok in Grube Alfred 1942
Grubenlok in Grube Alfred 1942
(Wilhelm Jungen, Langerwehe, im Führerhaus; unten Hubert Meurer aus Echtz)

Planierraupe in Grube Alfred 1946
Planierraupe in Grube Alfred 1946
(Fahrer: Hubert Meurer, Echtz)
Planierraupe in Grube Alfred 1946
Planierraupe in Grube Alfred 1946
(Fahrer: Hubert Meurer, Echtz)
Grube Alfred, Abbau des Deckgebirges
Grube Alfred, Abbau des Deckgebirges

Die Rohbraunkohle wurde in Holzkippwagen, die 8 cbm faßten, transportiert. Dampflokomotiven zogen sie. Der braune Erdschatz wurde anfangs zum Neußer Hafen gefahren und von dort per Schiff ins Ruhrgebiet befördert. Nach dem Ersten Weltkrieg brachte man die Kohle über eine Kohlenbahn in die Lucherberger Brikettfabrik oder nach Weisweiler.

Der Abbau der Braunkohle, in den Jahren 1914- 1918 auch von russischen Kriegsgefangenen versehen, hatte oft große Schwierigkeiten im Gefolge:
Zwei Grubenbrände konnten nur mit größter Mühe gelöscht werden, dem Fließsand war kaum beizukommen, Risse zeigten sich an den Rändern der die Grube begrenzenden Ackerflächen. Große Sorgen bereitete zudem das Absinken des Grundwasserspiegels in den umliegenden Ortschaften. Die meisten Brunnen trockneten aus und bedrohten die Trinkwasserversorgung. Da in Echtz in den Jahren 1911 - 1912 die Wasserleitung verlegt worden war, hielt sich der Schaden hier in erträglichen Grenzen. Jedoch wurde in den Jahren 1919- 1924 seitens des Amtes Echtz (unter Bürgermeister Spielmanns bzw. Jaussen) mit der Gewerkschaft Düren ein Prozeß geführt, der schließlich zu folgendem Abkommen gelangte:
Akt vom 6. 1. 1926 (verhandelt in Düren)
"Im Anschluß an die Wasserleitung des Zweckverbandes Langerwehe wird auf Kosten der Gewerkschaft Düren zur Versorgung der Ortschaften D'horn, Schlich, Conzendorf, Geich und Obergeich vom Wasserwerk des Landkreises Aachen eine Wasserleitung gebaut .. ·. "
"Nach Fertigstellung und Inanspruchnahme der Wasserleitung, spätestens am 1. Juli 1926, überweist die Gewerkschaft Düren zur Deckung des Wasserzinses
a) der Gemeinde Schlich-D'horn 22500,- Goldmark
b) der Gemeinde Geich-Obergeich 5000,- Goldmark
c) der Gemeinde Echtz-K'dorf 3000,- Goldmark
als einmalige Abfindung."
(Unterlagen im Stadtarchiv Düren)

Wasserzweckverband Langerwehe neu ausgeführte Leitung für Gewerkschaft Düren
Wasserzweckverband Langerwehe neu ausgeführte Leitung für Gewerkschaft Düren


Im Jahre 1955 war die Grube Alfred ausgekohlt. Teilweise wurde sie zugekippt und rekultiviert. Nur der heutige See und zwei kleinere blieben als Zeugen einstiger Grubenarbeit zurück.

Der damals tiefste Punkt soll bei 63 m gelegen haben, der heutige bei 21 m liegen.

Einige Daten: Tagebau Konzendorf (Alfred)
Landinanspruchnahme                      169,40 ha
Landwirtschaftliche Rekultivierung    132,40 ha
Forstwirtschaftliche Rekultivierung    17,10 ha
Wasser, Wege etc.                           11,40 ha




Viele Jahre lag der See ungenützt da. Über die Bemühungen, aus dem See ein Naherholungsgebiet zu machen, gibt eine Pressenotiz aus den Dürener Nachrichten vom 18. 11. 1961 ein anschauliches Bild:

"Wieder im Gespräch- Ein Badesee soll in Echtz entstehen - Amtsdirektor Vohlen: Ende Mai, wenn alles klappt, mit allen Schikanen - In Kürze fallen die Würfel - Verhandlungen mit Rhein-Braun.

Düren. Der Amtsdirektor des Amtsbezirkes Echtz, Fritz Vohlen, bemüht sich seit langem darum, aus der alten Braunkohlengrube, die als Echtzer See

bekannt. ist, einen Badesee zu machen. Im Amt hat man feste Vorstellungen, dieses Projekt zu realisieren. Man denkt an ein Strandbad mit allen Schikanen, Vorerst müssen die Verhandlungen mit der Regierung und der Rheinischen Braunkohlen-Werke AG abgeschlossen werden, die in Kürze stattfinden sollen. Dann erst werden die Würfel fallen. Optimistisch meint Amtsdirektor Vohlen: Wenn alles klappt, können wir Ende Mai alles fix und fertig stehen haben; wenn es nicht gelingt, liegt es bestimmt nicht an uns.

Schon seit geraumer Zeit unternimmt Amtsdirektor Vohlen Anstrengungen, zu erreichen, daß der See der Gemeinde Echtz übereignet wird. An diesem Projekt zeigt sich auch die Rhein-Braun interessiert. Von der Stadt Düren wird das Vorhaben lebhaft begrüßt, da die Stadt das Projekt, im alten Tagebau Düren ein Strandbad zu errichten, abschreiben mußte, da der Tagebau verfüllt wird.

Das stellt man sich im Amt Echtz bei den Verantwortlichen vor:
An der Straße Echtz/Mariaweiler soll ein privates Lokal gebaut werden. Ein Badestrand soll aufgeschüttet und das Ufer befestigt werden. Für Nichtschwimmer und Schwimmer will man die geeigneten Möglichkeiten schaffen, den offenen See den Kahnfahrern und ganz mutigen Schwimmern überlassen. Umkleidekabinen sollen gebaut werden, Toilettenanlagen installiert werden, Natürlich will man auch einen Bademeister anstellen, evtl. sogar

eine Campingmöglichkeit schaffen. Das alles können wir natürlich erst in Angriff nehmen, wenn wir die Rechte in der Hand haben, die z. Zt. noch bei der Rhein-Braun liegen. Die Pläne liegen uns schon lange vor, sagte Amtsdirektor Vohlen. Sie können konkretisiert werden, sobald alles klar ist.

Es bleibt nur zu hoffen, daß die Pläne des Amtsdirektors nicht zerschlagen werden. Sie kommen in letzter Konsequenz Tausenden zugute, die sich schon lange eine derartige Bademöglichkeit wünschen. Trotz des Verbotes war der Echtzer See im Sommer dieses Jahres äußerst stark besucht. Es besteht für die Dürener Gegend ein echter Bedarf an einem derartigen Strandbad. Der Echtzer See, 50 ha groß und landwirtschaftlich schön gelegen, bietet sich geradezu in idealer Weise hierfür an."

Nach Regelung der Besitzverhältnisse begann die Gemeinde Echtz-Konzendorf in den Jahren 1963-64 damit, dieses Gebiet zu einem Erholungs- und Badezentrum umzuwandeln.

Die teils steile Böschung wurde abgeschrägt, ein Sandstrand angelegt, Rosen eingesät, eine Umzäunung angebracht, ein Campingplatz und eine Rettungsstation der DLRG eingerichtet, Holzhäuser mit Toilettenanlagen, Duschen und Umkleidekabinen erstellt, zudem ein Holzhaus als Restaurationsstätte u. a. m. Am 20. 4. 64 wurde der Badesee Echtz eingeweiht und an Privathand verpachtet.

Die Dürener Zeitung schrieb am 30. 4. 1964:
"Echtzer See jetzt legaler Badesee - Der Ausbau hat bereits begonnen - Campingplatz für 350 Zelte - 1200 cbm Erde werden bewegt -
Der Campingplatz hat eine Größe von 13.000qm für 350 Zelte Platz. Die Liegewiese hat eine Größe von 7.000 qm. Organisiert wurde der Ausbau des Echtzer Sees nach intensiven Bemühungen von  Amtsdirektor Vohlen, Echtz, während des vergangenen Winters vom Kreis Düren, der Stadt Düren und den Ämtern Birkesdorf, Birgel, Echtz und Merken. Als erste Unkosten müssen rund 100.000,- DM für die Be- und Entwässerung sowie für die Stromversorgung aufgebracht werden. Der Kreis Düren stellt einen Betrag von 50.000,- DM zur Verfügung. Die 2. Hälfte der Summe wird von der Stadt Düren und den Ämtern aufgebracht. Die Verwaltung soll der Gemeinde Echtz übertragen werden, in deren Bereich der See liegt. Der Braunkohlen-Unterausschuß beschloß im Juni des vergangenen Jahres, also 1963, den Tagebau Alfred nicht zu verkippen, sondern den 900 m langen und 300 m breiten und an dieser Stelle 33 m tiefen See und seine Ufer zu einem Erholungs- und Sportzentrum zu erklären."


Badesee Echtz
Badesee Echtz
Bilder vom See, vorn Abgrenzung für Nichtschwimmer

Dürener Zeitun v14,5,1968#

Der Badesee erfreute sich in den folgenden Jahren lebhaften Zuspruchs, jedoch war der Zustand in diesem Bezirk nicht immer positiv.

Dürener Nachrichten
Die Mißstände konnten jedoch bald behoben werden. Der Badesee Echtz wurde von Jahr zu Jahr mehr Anziehungspunkt für viele Menschen von nah und fern. Das Erholungsgebiet "Echtzer See" wird auch von Karnevalisten ("Die 4 Klompe" aus Lendersdorf) besungen:

(1969/70)

Die 4 Klompe singen in dieser Session

Nä, nix Italia

Text: Ella Hirtes    Musik: Leo Steiger

Wenn die schöne Urlaubszeit
Hier im Land anbricht
Fragt man uns: "Verreist ihr nun
oder reist ihr nicht?"
Viele fahren weit hinaus
in die fremde Welt.
Doch wir bleiben gern zu Haus,
weil es uns gefällt.

Refrain;     Nä, nix Italia
    Nix St. Tropez
    Mir maache Ferien
    Am Echtzer See.
    Nä, nix Italia
    Nix St. Tropez
    Mir maache Ferien
    Am Echtzer See.

Gut schrneckt der Chianti-Wein
Köstlich Beaujolais,
Besser schmeckt das Flaschenbier
Uns am Echtzer See
Palmen und Olivenhain
Fern im Süden stehn.
Pappeln, Weiden, Holderbusch
Sind genau so schön.

Refrain;     Nä, nix Italia
    Nix St. Tropez
    Mir maache Ferien
    Am Echtzer See.
    Nä, nix Italia
    Nix St. Tropez
    Mir maache Ferien
    Am Echtzer See.

Badenixen jung und schlank
Gibts nicht nur am Meer.
Nein die schwimmen, Gott sei Dank,
Auch bei uns umher.
Scheint die Sonne auf den Strand
Ja dann gibts auch hier
Einen echten Sonnenbrand
Als Bade-Souvenir


Refrain;     Nä, nix Italia
    Nix St. Tropez
    Mir maache Ferien
    Am Echtzer See.
    Nä, nix Italia
    Nix St. Tropez
    Mir maache Ferien
    Am Echtzer See.

    Nä, nix Italia
    Nix St. Tropez
    Mir maache Ferien
    Am Echtzer See.
    Nä, nix Italia
    Nix St. Tropez
    Mir maache Ferien
    Am Echtzer See.

Dürener Zeitung 4.9.1971

Düren und das Dürenerland 24.7.1963

Badefreuden am Echtzer See

Badefreuden am Echtzer See

Auf die Petri-Jünger kommen am Echtzer Badesee zu ihrem Recht:

Hecht aus dem Echtzer See
Nur mit Mühe konnten der erfolgreiche Angler Martin Blume aus Echtz (rechts) und sein Angler-Kollege Karl Bannas (links) den über 30 Pfund schweren und 1,30 Meter langen Hecht für ein Foto hochhalten. Beide glauben, daß ein solch kapitaler Bursche zu den Abnormitäten gehört. (Foto: Dörr)


Der Bau des Kindergartens und der Altentagesstätte

Mittelpunktschule! Kommunale Neugliederung!

Diese Schlagwörter versetzten in der zweiten Hälfte der 60er Jahre viele Gemeinden - so auch Echtz-Konzendorf - mehr und mehr in Unsicherheit. Was wird nun? Kann man unter diesen Umständen noch an den Bau eines Kindergartens und einer Altentagesstätte denken, zumal kein gesichertes finanzielles Fundament vorhanden ist? Oder sollte man gerade deshalb beginnen, weil man nicht weiß, ob es später - und wann? - überhaupt noch dazu kommen wird? In Echtz-Konzendorf handelte man!
Am 13. März 1971 berichteten die Dürener Nachrichten:
Dürener Nachrichten 13.3.1971

Kindergartenflyer








Kindergarten und Altentagesstätte Echtz im Bau
Kindergarten und Altentagesstätte Echtz im Bau


Richtfest am 27. November 1971
v. l. n. r.; Josef Konopka, Gudergan sen., Robert Mülleneisen, Oberstadtdirektor Dr. Lentz, Landrat Johannes Kaptain MdL, Bürgermeister und 1. Vorsitzender des Bauvereins Josef Ebertz, Amtsdirektor Gerhard Meusch, Amtsbürgermeister Bernd Böhr, Pastor Robben, Wilhelm Dresia, Gemeindevertreter, Paul Wilhelm Hermanns, Josef Böhr.




Einsegnungs- und Einweihungsfeierlichkeiten des Kindergartens und der Altentagesstätte Echtz am 19. Januar 1973.


v. l. n. r.: Ewald Latz, Bez.-Aussch., Pastor Robben, Baudirektor Lehmkuhl, Oberstadtdirektor Dr. Lentz, Landrat Joh. Kaptain MdL, Josef Ebertz, Stadtverordneter und BezAussch.-Vors., Oberbürgermeister Wolfgang Vogt MdB, Bürgermeister Josef Winands.

V. I. n. r.: Landrat Joh. Kaptain MdL, Oberbürgermeister Wolfgang Vogt MdB, Josef Ebertz, 1. Vorsitzender des Gemeinnützigen Bauvereins
v. l. n. r.: Landrat Joh. Kaptain MdL, Oberbürgermeister Wolfgang Vogt MdB, Josef Ebertz, 1. Vorsitzender des Gemeinnützigen Bauvereins




Der Kindergarten mit angeschlossener Altentagesstätte konnte am Wochenende im Stadtteil Echtz-Konzendorf der Bestimmung übergeben werden. Unser Bild zeigt die Gesamtanlage am Marienweg. Der Bau der Anlage war möglich geworden durch die Bürgerinitiative. 86 Mitbürger schlossen sich zu einem Gemeinnützigen Bauverein zusammen und leisteten über 3500 freiwlllige Arbeitsstunden für die Anlage. Foto: Helling

Wichtige Daten bis zur Fertigstellung des Kindergartens und der Altentagesstätte:

24. 11. 1970    Bürgerversammlung
16. 3. 1971      Generalversammlung
29. 7. 1971      Grundsteinlegung
27. 11. 1971    Richtfest
19. 1. 1973      Einweihung und Übergabe an die Stadt Düren
21. 1. 1973      Tag der offenen Tür
22. l. 1973       Erfolgreiche Inbetriebnahme
22. 6. 1973      Jahreshauptversammlung und Auflösung des Gemeinnützigen Bauvereins e. V.

        Besonderer Dank sei der Fa. Andr. Kufferath, Mariaweiler, gesagt, die für dieses Bauvorhaben 10.000,- DM zur Verfügung stellte.





Die nachstehend Aufgeführten haben durch ihre Arbeitskraft oder finanzielle Hilfe am Gelingen der Gemeinschaftsaufgabe beigetragen:

Matthias Baum Wilfried Hoor Erich Nießen
Bert Bein Willi Hoor Wilhelm Nießen
Kurt Beyer Ferdi Kaiser Johann Palm
Bernd Böhr Willi Kaiser Gerd Potz
Hannelore Böhr Josef Kalkbrenner Willi Pohl
Josef Böhr Martin Kalkbrenner Leo Pütz
Peter Blom Alfred Kittner Willi Reiermann
Josef Classen, Weidmühle Bert Klassen Matthias Reinartz
Hubert Daners Heinz Krings Willi Reuß
Willi Dresia Franz Werner Krings Heinz Roeder
Josef Ebertz Werner Köhler, Schulstr Heinrich Schmitz
Marliese Ebertz Josef Konopka Johann Schmitz, Breite Str.
Karin Ebertz Theo Koch, Geich Wilhelm Schmitz
Marlene Ebertz Josef Koch, Geich Walter Schmitz
Eckert, Konzendorf Franz Koerfer Edmund Schramm
Egidius Engels Theo Krifft Johannes Schramm
Günter Esser Andreas Kruth Helmut Schramm
Karl-Josef Esser Josef Kuck Franz-Josef Schramm
Ernst Esser, Weidm. Martin Kuck Werner Spies
Toni Esser Klaus Kuck Ferdi Stein
Gertrud Fink Hans Küpper, Konzendorf Rheinhold Steinbach
Eugen Freuen Ewald Latz Dr. Willi Thelen
Heinz Gasper Anselm Laufs Heinz Thyssen
Josef Geltenpoth, Konzendorf Helmut Lehmann Bernd Thoma
Peter Josef Geich Norbert Lehner Josef Tirtey
Edmund Goertz Josef Lotz Ferdi Tirtey
Joseff´Goerressen Georg Maletz Günter Töpfer
Heinz Grunwaldt Johann Marx Johann Trimborn
Paul Gudergan Josef Marx Horst Ulrich
Paul Wilh. Hermanns Toni Marx Daniel Vitzer
Peter Herper Horst Neubauer Willi Wilden
Gerda Maria Herper Reiner Nievelstein Matthias Wüffel
Herbert Holzkamp Christian Nießen Matthias Wüffel jun
Josef Wüffel
Leo Wüüffel

Hiesige Firmen:

"Echtzer Hof" Alfred Müller Walter Jakobs
Paul Geich Math. Junkersdorf "Badesee Echtz"
Metzgerei Jakobs Arnold Schain Draht Pütz
Alfons Lennartz "Alt Echtz" Spardaka. Schlich Echtz
Maria Schain

Auswärtige Firmen:

Andr. Kufferath, Mariaweiler Oberbürgermeister der Stadt Düren Hermann Bock, Rölsdorf
Kreis Düren Goffart & Müntzenberg, Aachen Peterhoff, Düren
Rudi Schramm, Merode



Den Kindergarten Echtz betreuen:

Frau Veronika Schoenen, Düren, als Leiterin
Frl. Liesel Frings, Düren, stellvertr. Leiterin
Frau Sieglinde Timons, Langerwehe, Helferin
Frau Elisabeth Kückhoven, Lucherberg, Helferin

Die kommunale Neugliederung

In der zweiten Hälfte der 60er Jahre wurde für unsere Gemeinde das Problem Neugliederung der Gemeinden zu leistungsfähigen Großgemeinden akut. Der Versuch, diese Aufgabe zu lösen, führte zu Unstimmigkeiten im Gemeinderat.
Während die CDU-Fraktion eine Großgemeinde Echtz mit den Orten der ehemaligen Herrschaft D'horn, Echtz-Konzendorf, Geich und Obergeich anstrebte, sprach sich die SPD-Fraktion für einen Zusammenschluß mit den Gemeinden Merken, Derichsweiler und Mariaweiler-Hoven aus.
Bei einer Abstimmung bzw. des SPD-Vorschlages enthielten sich die Vertreter der CDU-Fraktion der Stimme. Es wurde nun beschlossen, die Bürger von Echtz-Konzendorf in dieser Frage entscheiden zu lassen.
Vor diesem Ereignis gab der SPD-Ortsverein ein Flugblatt heraus:




Die CDU-Ortspartei antwortet auf das SPD-Flugblatt mit einer Gegenschrift:
"Zu Punkt 1 - 4 und insbesondere zu den Kanalgebühren und deren Erstattung erklärt die CDU, daß kein Bürgermeister berechtigt ist, bindende Zusagen für eine Gemeinde zu machen, ohne die Zustimmung des Gemeinderates zu haben.

Kein Gemeinderat des Amtes Merken hat einen derartigen Beschluß gefaßt und ist auch nicht zu erwarten.

Im Gegenteil, die Gemeinderäte des Amtes Merken haben es abgelehnt, im Gebietsänderungsvertrag für die Gemeinde Echtz-Konzendorf eine Absicherung für die Verwendung der Rücklage und des sonstigen Vermögens zutreffen.

Die Rückseite ist auch irreführend ! ! !  "Ja" zu Echtz-Konzendorf steht nicht auf dem Stimmzettel (Stimmenfang).

JA heißt Merken
NEIN heißt fur Großgemeinde Echtz-Konzendorf

Das Flugblatt stellt eine bewußte Irreführung der Abstimmungsberechtigten dar.

Deshalb Wähler von Echtz wählen Sie NEIN.
CDU-Ortspartei Echtz-Konzendorf"

Abstimmungsergebnis                                     (v. 28. 5. 67): JA-Stimmen 335
NEIN-Stimmen 300
(n. Schulchronik)

Der zuküntige Weg für Echtz-Konzendorf scheint nun klar zu sein.



Am 13. 1. 1970 referierte der damalige Bürgermeister Ebertz über die Auffassung der Gemeinde Echtz-Konzendorf vor der Neugliederungskommission des Innenministers:

"Die Frage der Neugliederung ist auch für unsere Gemeinde eine sehr schwierige. Es stehen gewiß verschiedene Nennmöglichkeiten im Raume, die aber nicht alle für uns so hingenommen oder akzeptiert werden können. Der Gemeinderat von Echtz-Konzendorl hat in seiner Sitzung vom 8. Jan. 1970 zur Frage der Kommunalen Neugliederung wie folgt einstimmig beschlossen:
Der Gemeinderat hält die Zusammenlegung der Ämter Merken und Echtz zu einer Gemeinde für die beste Lösung (s. auch das Gutachten der WIBERA-AG Düsseldorf v. 17. 12. 67). Die Zusammenlegung dieser beiden Ämter entspricht auch dem wiederholt unterbreiteten Vorschlag des Oberkreisdirektors des Kreises Düren. Dazu würden auch seinerzeit einstimmige Beschlüsse aller Gemeinden gefält. Sollte sich diese Lösung aus anderen überörtlichen Belangen nicht verwirklichen lassen, so geht die Meinung des Rates dahin, unter keinen Umständen eine Verbindung mit Langerwehe in Betracht zu ziehen, da in dieser Richtung keinerlei Beziehungen, Verbindungen oder sonstige Verflechtungen bestehen. Das trifft insbesondere auf den Raum nördlich der Autobahn zu. Auch eine Zuordnung zur Stadt Düren würde für die Einwohner von Echtz-Konzendorf keine optimale Lösung bringen. In diesem Fall wäre aus den Gemeinden des Amtes Echtz (D'horn, Echtz-Konzendorf, Geich, Obergeich) mit der Gemeinde Derichsweiler die Bildung einer neuen Gemeinde möglich, die auch dem Vorschlag der Abgrenzung der Versorgungsbereiche der Landesplanungsgemeinschaft Rheinland von 1967 (Versorgungsbereich 151) entspricht. Auch wird diese Möglichkeit im Gutachten der WIBERA-AG vom 10. 12. 67 erwähnt. Diese Einheit hat die Aussicht, in den nächsten Jahren wegen des besonders bevorzugten Wohngebietes auf 10.000 Einwohner anzuwachsen. Außerdem würde diese Gemeinde auch in schulischer Hinsicht neben einem ausreichenden Hauptschulbereich bei geringen Entfernungen mit weiteren drei Grundschulbezirken (Echtz, D'horn und Derichsweiler) bestens versorgt sein.

Alle sonstigen Einrichtungen von Gemeinden des Types A sind vorhanden." Zur Untermauerung des Vorschlages 1, beide Ämter Merken und Echtz zusammen, möchte ich noch wie folgt aus einem Schreiben des Innenministers an den Regierungspräsidenten vom 6. 11. 68 zitieren:

"Auch in anderen Landkreisen sind nach Vorstellungen der Landesregierung einzelne Gemeinden des städtischen Verflechtungsgebietes mit Gemeinden der ländlichen Zone zu selbständigen Einheiten zusammengefaßt worden und nehmen gewissermaßen Vorortfunktionen gegenüber dem Zentralbereichwahr. Ähnliche Überlegungen haben die WIBERA-AG zu ihrem Vorschlag veranlaßt, die Gemeinden Mariaweiler-Hoven einer neuen Gemeinde im ländlichen Raum zuzuordnen. Diese Entscheidung kann aber nur im Rahmen einer Gesamtlösung getroffen werden, bei der das Für und Wider gegeneinander abgewogen wird. Abschließend haben wir nur eine Bitte:
Prüfen Sie ernsthaft unsere Stellungnahme und treffen Sie keine Entscheidungen gegen den Willen der Bevölkerung und des Rates. Die Möglichkeit dazu bieten wir Ihnen."

Nachdem für die Gemeinde Echtz-Konzendorf feststand, daß es keine Großgemeinde Merken bzw. ein Zusammenschluß der Ämter Merken und Echtz geben und daß auch Langerwehe nicht zum Zuge kommen würde, wandte sie sich der Stadt Düren als dem kleineren Übel zu.

Die Dürener Nachrichten berichten am 13. 2. 1969:
Die Dürener Nachrichten berichten am 13. 2. 1969:


Mittwoch, den 31. März 1971


Dürener Nachrichten vom 17. 4. 1971


Dürener Nachrichten vom 12. 5. 1971




Das vergrößerte Stadtgebiet von Düren

Vergrößertes Stadtgebiet Düren nach 1971


Einladung zur Gemeinderatssitzung anläßlich der Neugliederung zum 1. Jan. 1972










Gemeinderatsmitglieder nach dem 2. Weltkriege:

Josef Bohlheim sen. Hubert Heiss Ludwig Poschen
Josef Bohlheim jun. Fritz Hoor Fritz Quast
Bernd Böhr Peter Jaquet jun. Matthias Reinartz
Peter Clahsen Wilhelm Klaßen Heinrich Roeder
Winand Clahsen Ignaz Kayser Andreas Rosarius
Ferdinand Daners Pet. Jos. Kayser Wilhelm Schein
Matthias Dick Lambert Kalkbrenner Franz Schmitz
Franz Dickmeis Peter Krifft Josef Scholl
Josef Ebertz sen. Andreas Kruth Josef Schramm
Josef Ebertz jun. Ewald Latz Werner Spies
Peter Ebertz Theodor Laufs Jakob Steffens
Karl Josef Esser Kaspar Lennartz Peter Steffens
Josef Frings Bruno Meurer Paul Thelen
Josef Görressen Hubert Meurer Christian Weber
Willi Graff Karl Mohren Hermann Wingens
Heinrich Hermanns Josef Neffgen sen.
Wilh. Paul Hermanns Josef Neffgen jun.

Dem letzten Gemeinderat gehörten bis zum 31. Dez. 1971 an:


Josef Ebertz Bürgermeister CDU
Peter Josef Kayser Stellv. Bürgermeister CDU
Josef Bohlheim CDU
Bernd Böhr CDU
Karl Josef Esser CDU
Josef Görressen CDU
Paul Wilhelm Herrmanns CDU
Matthias Reinartz CDU
Peter Krifft SPD
Andreas Kruth SPD
Bruno Meurer SPD
Werner Spies SPD
Matthias Dick FDP





Gebietsänderungsvertrag


Zwischen der Stadt Düren und den Gemeinden

Arnoldsweiler, Birgel,
Birkesdorf, Derichsweiler,
Echtz-Konzendorf, Gürzenich
Lendersdorf, Mariaweiler-Hoven
und Niederau,

den Ämtern

Birgel, Birkesdorf, Echtz,
Kreuzau und Merzenich

sowie den Schulverbänden
Gürzenich-Düren
und Niederau-Krauthausen

wird nach § 15 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen folgender Gebietsänderungsvertrag geschlossen:

§ 1
Gegenstand des Vertrages sind Regelungen, die aus Anlaß der Eingliederung der Gemeinden

Arnoldsweiler, Birgel,
Birkesdorf, Derichsweiler,
Echtz-Konzendorf, Gürzenich,
Lendersdorf, Mariaweiler-Hoven
und Niederau

in die Stadt Düren zu treffen sind.

§ 2
(1) Die Ämter BirgeI und Birkesdorf werden aufgelöst. Rechtsnachfolgerin ist die Stadt Düren.
(2) Die Schulverbände Gürzenich-Düren und Niederau-Krauthausen werden aufgelöst. Rechtsnachfolgerin ist die Stadt Düren.

§ 3
Die Auseinandersetzungsverträge mit den Ämtern Birkesdorf, Echtz, Kreuzau und Merzenich sind Bestandteile dieses Vertrages.

§ 4
(1) Das in den einzugliedernden Gemeinden geltende Ortsrecht tritt, wenn es nicht durch neues Ortsrecht ersetzt wird, spätestens 6 Monate nach der Neugliederung außer Kraft.
(2) Die in den einzugliedernden Gemeinden geltenden Hauptsatzungen treten mit der Neugliederung außer Kraft. Gleichzeitig tritt in diesen Gebieten die in der bisherigen Stadt Düren geltende Hauptsatzung in Kraft.
(3) Tritt die Neugliederung nicht zum Beginn eines neuen Haushaltsjahres in Kraft, so gelten die bisher in den eingegliederten Gemeinden und Gemeindeteilen geltenden Haushaltssatzungen bis zum Ende des laufenden Haushaltsjahres weiter; das Recht der aufnehmenden Gemeinde, eine neue Haushaltssatzung zu erlassen, bleibt unberührt.
(4) Im Bereich der einzugliedernden Gemeinden und Gemeindeteile bleiben rechtsverbindlich aufgestellte Bebauungspläne, entsprechend nach §173 des Bundesbaugesetzes übergeleitete und nicht außer Kraft getretene alte Pläne sowie Satzungen nach den §§ 16, 25 und 26 des Bundesbaugesetzes und nach § 103 der Bauordnung für das Land Nordrhein-Westfalen in Kraft, und zwar vorbehaltlich anderweitiger Festsetzungen durch die Stadt Düren und längstens bis zum Ablauf der für ihre Geltung bestimmten Frist.
Flächennutzungspläne werden nicht übergeleitet.
(5) § 39 des Ordnungsbehördengesetzes bleibt unberührt.
(6) Zur Erhebung von Nachforderungen oder Erstattung von kommunalen Beiträgen, Gebühren und Steuern, die sich auf neugegliederte Teile von Gemeinden oder Gemeindeverbänden beziehen, sind die Rechtsnachfolger dieser Gemeinden und Gemeindeverbände berechtigt oder verpflichtet.


§ 5
Der Wohnsitz oder Aufenthalt in den einzugliedernden Gemeinden und Gemeindeteilen gilt als Wohnsitz oder Aufenthalt in der Stadt Düren.

§ 6
(1) Die in die Stadt Düren einzugliedernden Gebiete werden in der bisherigen gemeindlichen Begrenzung in folgende Bezirke eingeteilt:
Arnoldsweiler, Gürzenich,
Birgel, Hoven,
Birkesdorf, Lendersdorf,
Derichsweiler, Mariaweiler,
Echtz-Konzendorf, Niederau.

(2) Die Bezirke führen in Verbindung mit dem Namen Düren folgende Namen:
- Arnoldsweiler, - Gürzenich,
- Birgel, - Hoven,
- Birkesdorf, - Lendersdorf,
- Derichsweiler, - Mariaweiler,
- Echtz-Konzendorf, - Niederau.

(3) In den Bezirken
Arnoldsweiler, Birkesdorf
Echtz-Konzendorf Lendersdorf

werden Bezirksausschusse gebildet.
In den Bezirken
Birgel Derichsweiler
Gürzenich Hoven
Mariaweiler Niederau

werden Ortsvorsteher bestellt.

Einzelheiten regelt im Rahmen des § 13 der Gemeindeordnung die Hauptsatzung der Stadt Düren.

§7
(1) Für die Beamten, die aus Anlaß der Eingliederung in die Stadt Düren übergeleitet werden sollen, gelten die §§ 128 lf des Beamtenrechtsrahmengesetzes.
(2) Die Angestellten und Arbeiter werden in entsprechender Anwendung der für Beamte geltenden Vorschriften übergeleitet.

§ 8
(1) Die folgenden Vereinbarungen über den Fortbestand, die Schaffung kommunaler Einrichtungen sowie über die Fortführung oder Inangriffnahme kommunaler Maßnahmen in den einzugliedernden Bereichen werden unter dem Vorbehalt getroffen, daß dadurch die Entscheidungsfreiheit des Rates der Stadt Düren für die Gesamtkonzeption ihrer Entwicklung auch unter Berücksichtigung ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt wird.

(2) 1. Die in den bisherigen Gemeinden geltenden Realsteuerhebesätze werden für die Dauer von 5 Jahren nach Inkrafttreten der Eingliederung beibehalten. Sollte der Gesetzgeber dieser Regelung nicht stattgeben, wird das Realsteueraufkommen aus der sofortigen Angleichung für fünf Jahre zusätzlich für Investitionen in den einzugliedernden Gemeinden verwandt.
2. Die Stadt Düren führt die in den einzugliedernden Gemeinden begonnenen Baumaßnahmen fort. Es sind dies in
2.1 Arnoldsweiler: die Nebenanlagen zum Um- und Ausbau der Ortsdurchfahrten der L 254 und L 257, die Aufschließung "Hostert" und der Süd-, Franken-, Tal- und Eintrachtstraße;
2.2 Birgel, Gürzenich, Lendersdorf, Niederau:  die Kanalbaumaßnahmen mit nachfolgendem Straßenausbau;
2.3 Gürzenich:      Sportanlage und Schulschwimmbecken 8 m x 25 m;
2.4 Birkesdorf:     der Fest- und Sporthallenbau sowie seine Außen- und Nebenanlage

3. Die Zweckbindung übernommener Rücklagen wird mit der Bindung an den Herkunftsort auf fünf Jahre beibehalten in
3.1 Arnoldsweiler:   für die Grunderwerbsrücklage einschließlich ihrer Rückflüsse aus inneren Darlehen zur Finanzierung der Nebenanlagen im Zuge des Um- und Ausbaues der Ortsdurchfahrten der L 254 und L 257, der Aufschließung "Hostert" und der Süd-, Schul-, Franken-, Tal- und Eintrachtstraße;
3.2 Echtz-Konzendorf: für die Rücklage zum Schulturnhallenbau einschließlich ihrer Rückflüsse aus inneren Darlehen;
3.3 Birkesdorf: für die Rücklage zum Bau von Kindergärten und für die Rücklage zum Bau einer Schwimmanlage einschließlich ihrer Rückflüsse aus inneren Darlehen;
3.4 Gürzenich: für die Straßenbaurücklage und die Rücklage für den Bau eines Schulschwimmbeckens.

4. Die Stadt Düren wird sich für eine Verbesserung des Personennahverkehrs im gesamten neuen Stadtgebiet einsetzen.

5. Die in den einzugliedernden Gemeinden bestehenden Freiwilligen Feuerwehren bleiben im bisherigen Umfange erhalten. Sie bilden Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Düren.

6. Die Förderung der Jugendpflege, des Sports, der sozialen und der kulturellen Einrichtungen sowie des gemeindlichen Vereinswesens wird die Stadt Düren wie bisher in den einzugliedernden Gemeinden fortsetzen.

Die in den Gemeinden bestehenden Krankenpflegestellen, Sozialhilfestellen, Altenstuben und Kindergärten werden von der Stadt Düren im bisherigen Umfange beibehalten.

Die Stadt Düren verpflichtet sich, die gemeindeeigenen Sportanlagen wie bisher den örtlichen Sportvereinen zu Überlassen.

Die Stadt Düren ist bereit, sich insbesondere für die nachgenannten Maßnahmen fördernd einzusetzen bzw. sie zu verwirklichen.
6.1 in Birkesdorf: a) Ausbau des Sport- und Erholungszentrurns mit Hallen-Freibad
b) den Betrieb der Fest- und Sporthalle durch kulturelle, sportliche und ähnliche Veranstaltungen. Bei der Benutzung der Sport- und Festhalle haben die im Ortsteil Birkesdorf ansässigen Vereine den Vorrang;
c) Erweiterung des Marienhospitals;
6.2 in Echtz-Konzendorf: a) im Rahmen der Festlegungen der Gemeinde im Bau befindlichen Kindergarten mit Altentagesstätte finanziell zu fördern und nach Fertigstellung in Betrieb zu setzen;
b) Erweiterung der Sportanlagen um ein Trainingsfeld und ein Jugendheim;
6.3 in Lendersdorf: Bau einer Mehrzweckhalle;
6.4 in Derichsweiler:
         Hoven,
         Mariaweiler:
die Dorfplätze werden den ortsansässigen Vereinen für die Durchführung ihrer Festveranstaltungen unter Belassung des Standgeldes unentgeltlich zur Verfügung gestellt;
6.5 in Niederau: die weiteren im Raume Burgau vorgesehenen Sporteinrichtungen werden als verbindliche Planung zur baldmöglichen Verwirklichung in den Flächennutzungsplan der Stadt Düren aufgenommen.

7. Die Stadt Düren wird, solange es nach dem Bedarf vertretbar erscheint, in den bisherigen Verwaltungsgebäuden der Ämter Birgel, Birkesdorf und Merken an noch festzusetzenden Tagen und Tageszeiten unter der Leitung eines erfahrenen Verwaltungsbeamten Sprechstunden einrichten. Die Bürger der benachbarten Wohnbezirke erhalten so in ihren Anliegen fachkundige Hilfe und sachbezogene Auskünfte in nächster Nähe. Die Zustandigkeit der Fachämter der Verwaltung wird dadurch nicht berührt.

8. Die in den einzugliedernden Gemeinden vorhandenen Arbeitsgruppen zur Unterhaltung und Pflege der öffentlichen Anlagen, Friedhöfe, Wege, Straßen und Plätze werden samt Geräteausstattung vorerst unverändert beibehalten.

9. Die Stadtwerke Düren werden die Gasversorgung im Rahmen der technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten in den einzugliedernden Gemeinden fördern.

10. Die Stadt Düren wird die in den einzugliedernden Gemeinden eingerichteteten Müllsammelstellen beibehalten.

11. Die bisherigen Grund-, Haupt- und Sonderschulbezirke in den einzugliedernden Gemeinden und im bisherigen Stadtgebiet bleiben vorerst unverändert bestehen. Die eingerichteten Silentien werden beibehalten.

12. Die Stadt Düren wird bei der Verpachtung landwirtschaftlich genutzter Grundstücke in den Gemarkungen der einzugliedernden Gemeinden die dort ansässigen Landwirte bevorzugt berücksichtigen (Vorpachtrecht).

13. Die lnstandhaltung und den Ausbau der Feld und Waldwirtschaftswege wird die Stadt Düren im bisherigen Umfange fortführen.

14. Die Stadt Düren ist bereit, die folgenden, bereits genehmigten bzw. im Genehmigungsverfahren befindlichen Bebauungspläne zu verwirklichen:

1. Birgel

Bebauungsplan Nr. 1 umfassend das Gebiet nördlich der Bachstraße-Schoellerstraße- neue K 7;
Bebauungsplan Nr. 2 umfassend das Gebiet B 399- Burgstraße und Weg 125 in der Flur 4;
Bebauungsplan Nr. 3 umfassend das Gebiet Bachstraße- Schulstraße- Bergstraße- Friedhofstraße (Burg).

2. Birkesdorf
Bebauungsplan Nr. 6  umfassend Stichstraße zur Pitzlergasse zwischen Dürener Straße und Grünstraße;
Bebauungsplon Nr. 9 "Ringstraße"
Bebauungsp/an Nr. 10  "Weidenpesch"
Bebauungsplan Nr. 11 "Alte Jülicher Straße"

3. Derichsweiler
Bebauungsplan Nr. 3 Hauptstraße
Bebauungsplan Nr. 4 Mühlenstraße
Bebauungsplan Nr. 5 Kaisersbenden
Bebauungsplan Nr. 6 Gartenstraße

4. Echtz-Konzendorf
Bebauungsplan Nr. 3 umfassend Teile der Flurstücke
            "Weidmühlweiden"
            "Am Kempten"
            "Am Königspfad"
            "An den Gemeindebenden"
            "Ellerlohe"
            "An der Erkensgasse"
            "Am Hoffacker"
            "Der obere Mutschwinkel"
Bebauungsplan Nr. 6 "Pfaffenhecken"
Bebauungsplan Nr. 7 umfassend Teile der Flurstücke
            "An der Roßgasse"
            "Am Bergerweg am Dorf"
            "Am Gieselspfädchen"

5. Gürzenich
Bebauungsplan Nr. 1 betreffend das Gebiet Kallsgasse- Schillingsstraße- Reutergasse und Hardtweg;
Bebauungsplan Nr. 7  betreffend das Gebiet Kommgartenweg- Gartenstraße- Lendersdorfer Weg und Schulstraße;
Bebauungsplan Nr. 8  betreffend das Gebiet Hauptstraße, Schulstraße, Dürener Weg und Kirchstraße;
Bebauungsplan Nr. 11 betreffend das Gebiet Schillingstraße, Kallsgasse, Steinweg und Steinmaar.


6. Lendersdorf

Bebauungsplan Nr. 3 betreffend das Gebiet St.-Hubert-Straße, Zum-Roten-Kreuz, Hauptstraße und Grüner Weg.


7. Mariaweiler-Hoven
Bebauungsplan Nr. 6 Ortskern Mariaweiler
Bebauungsplan Nr. 8 Rurstraße und Brückenstraße
Bebauungsplan Nr. 9  Ortszentrum Hoven
Bebauungsplan Nr. 10 Friedensstraße in Mariaweiler
Bebauungsplan Nr. 11 Ackerstraße
Bebauungsplan Nr. 12 An der Kupfermühle

8. Niederau
Bebauungsplan Nr. 2 "Bereich des Wasserwerkes"
Bebauungsplan Nr. 3 "Im Höfchen"
Bebauungsplan Nr. 7 "Auf der Roer"

15. Die in den einzugliedernden Gemeinden in Betrieb befindlichen Friedhöfe werden beibehalten. Die Friedhofssatzung der Stadt Düren wird nach Möglichkeit - wie bisher - auf die ländlich-dörflichen Verhaltnisse Rücksicht nehmen.
Der Friedhof in Birgel wird für den derzeitigen Bezirk der kath. Pfarrgemeinde St. Martin zu Birgel, der Friedhof in Echtz wird für den derzeitigen Bezirk der kath. Pfarrgemeinde St. Michael zu Echtz und der Friedhof in Niederau wird für den derzeitigen Bezirk der kath. Pfarrgemeinde St. Cyriakus zu Niederau beibehalten.

16. Die Stadt Düren wird den Badesee Echtz im vertraglichen Umfange pflegen und ausbauen.

17.1. Den Ausbau der EL 641 wird die Stadt Düren auf der mit der Gemeinde Niederau gemeinsam vorgeschlagenen Trasse fordern.

17.2. Den Um- und Ausbau der Ortsdurchfahrten
    der Landstraße         L 25 in Gürzenich,
    der Landstraße         L 252 in Echtz und
    der Landstraßen        L 254 und L 257 in Arnoldsweiler
wird die Stadt Düren nach Kräften fördern.

17.3. Für den Ausbau der Kreisstraße Nr. 7 in Lendersdorf, Birgel, Gürzenich und Derichsweiler und der Kreisstraße Nr. 6 in Echtz wird sich die Stadt Düren fordernd einsetzen.

17.4. Für die Anbindung von Birkesdorf an die EB 264 wird sich die Stadt Düren, entsprechend den Vorstellungen der Gemeinde Birkesdorf, einsetzen.

18. In Ergänzung der unter Ziffer 6 genannten Einzelmaßnahmen wird sich die Stadt Düren beim Rurwasserverband dafür einsetzen, daß der Rurausbau in Übereinstimmung mit den bisherigen Absprachen beschleunigt auf Birkesdorfer und Mariaweiler Gebiet durchgeführt wird. Den Ausbau des Naherholungsgebietes beiderseits der Rur und den Bau einer Fahrbrücke über die Rur zwischen Birkesdorf und Mariaweiler wird die Stadt Düren verwirklichen.
Das gleiche gilt für den Ausbau und die Verbindung der Erholungszone bei Niederau (Schloß Burgau und Stadtwald in Verbindung mit dem Bau der EL 641) mit dem Erholungsgebiet an der Rur bei Lendersdorf samt dem Bau einer Fußgängerbrücke über die Rur bei Lendersdorf.
Das Erholungsgebiet "Knipp" in Berzbuir bleibt erhalten und wird weiterhin gefördert.

19.1. Die Ortskernsanierung in Mariaweiler wird fortgeführt.
19.2. Dem Stadtsanierungsgebiet Norddüren wird der westlich der Dürener und der Jülicher Straße gelegene Ortsteil von Birkesdorf zur Entzerrung der Gewerbe-, Wohn- und Erholungsgebiete zugeordnet.
19.3. Die Ortskernerschließung in Lendersdorf wird fortgeführt.

20. Die Stadt Düren ist bereit, sich für eine Verlegung bzw. Stillegung des Mühlenteiches in der geschlossenen Ortslage zu Birkesdorf einzusetzen.

21. Die Stadt Düren übernimmt die Partnerschaft der Gemeinde Arnoldsweiler zu der französischen Stadt Cormeilles und wird sie nach den gleichen Maßstäben wie die Partnerschaft mit der Stadt Valenciennes fördern.

22. Die Wohnplätze Berzbuir, Konzendorf, Krauthausen und Kufferath werden auch künftig den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung entsprechend ausgeschildert.









Amtliches Siegel der Gemeinde Echtz-Konzendorf (in vergrößerter Form)


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