Was das Echtzer Maternuskapellchen erzählt
(v. P. D., Heimatblätter der Dürener Zeitung, Jg. 1926)
lch bin alt und gebrechlich geworden. Mit dem Balladensänger
Ludwig Uhland kann ich bald ausrufen: "Die Mauern liegen nieder, die
Hallen sind zerstört." Des Sängers Fluch hat mich zwar nicht
getroffen, aber die guten Menschen, die mich erbauen ließen, sind
längst nicht mehr, und ihre Nachfahren haben mich
vernachlässigt. Darum kein Wunder, daß ich heute fast zur
Ruine geworden bin. Auf mich kann man rechtens das Sprichwort anwenden:
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Hört
nun meine Geschichte: Ich bin ein Maternuskapellchen, und die Echtzer
nennen mich "et Helligehüsche". In meinem Innern berge ich
nämlich
eine Statue des hl. Bischofs Maternus. Im Jahre 1726 bin ich entstanden
und kann demnach in diesem Jahre meinen 200. Geburtstag feiern. Wie ist
das damals gekommen?
In dieser Zeit herrschte unter den Bewohnern von Echtz eine schlimme
Seuche. Die Ruhr forderte Tag für Tag ihre Opfer. Der damalige Ort
war mit seinen vielen Sümpfen und Wassertümpeln der
vorzüglichste Herd für soche Epidemien. In diesen Tagen
größter Not nahm das tiefgläubige Volk seine Zuflucht
zum höchsten Herrn und himmlischen Arzt. Die Bedrängten baten
insbesondere den hl. Maternus um seine Fürsprache und gelobten,
ihm zum Danke für seine Hilfe ein Kapellchen zu bauen. So bin ich
entstanden.
lch erhielt meinen Platz an bevorzugter Stelle des Dorfes im Angesichte
der Pfarrkirche. Man gab mir ein solides Mauerwerk und baute mich im
Rundbogenstil. Zwei Säulen aus rotem Sandstein zierten und
stützten meinen Eingang, und Stufen aus demselben Stein
führten zu mir herauf. In mein innerstes Heiligtum stellte man
eine Statue des hl. Bischofs Maternus mit dem Apostelstab in der
rechten Hand und verschloß diesen Raum durch ein Holzgitter. Alle
Tage stellten sich damals stille und fromme Beter bei mir ein, und St.
Maternus wird seine Freude daran gehabt haben. Lange blieb ich in
Ansehen und Ehren, und die dankbaren Echtzer sorgten gut für mich.
Als aber nach und nach ein neues Geschlecht herangewachsen war,
ließ der Eifer für mich und meinen Heiligen nach. "Es kam
ein neuer König auf den Thron, der den Josef nicht kannte."
Schlimme Zeiten brachen über mich herein. Eine beschädigte
Säule amputierte man mir, und ich erhielt dafür eine
hölzerne. Als in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die
alte Pfarrkirche durch eine prachtvolle neue ersetzt wurde,
schöpfte ich neuen Mut. Aber vergebens, ich blieb verwaist.
Nur einen einzigen Ehrentag habe ich noch im Jahre. Da werde ich
saubergemacht. Schwielige Männerhände pflanzen rechts und
links von mir grüne Maien auf. Dann breiten zarte Frauen- und
Mädchenhände Teppiche auf meinem Fußboden aus und
zieren mich mit Blumen und Girlanden. Der Heiland im allerheiligsten
Sakrament kehrt an seinem Hochfeste bei mir ein, um von hier aus sein
Volk zu segnen.
Sturm und Regen haben mit mir ihr grausames Spiel getrieben. Das Dach
ist beschädigt, meine Mauern sind gerissen, meine Säulen sind
geborsten, meine Stufen sind ausgetreten. Die Kinder nur geben sich bei
mir ein Stelldichein. Sogar die allerkleinsten Bübchen mit ihren
ersten Schlaghöschen klettern zu mir hinauf und machen hier ihre
Rutschpartien und ihr Versteckenspiel. Doch ich habe die Kinder alle
gern und nehme in ihrer Gegenwart all meine Kraft zusammen, damit ich
nicht einstürze; demnächst bin ich tatsächlich eine
Gefahr geworden. Zieht die Herbstkirmes ins Land, dann bauen fremde
Hände zu meiner Linken ein Karussell auf. Ich freue mich über
den Tag des fröhlichen Treibens der Jugend. Am Abend, wenn die
Kinder heim sind, wende ich mein Auge ab. Am letzten Sonntag vor
Pfingsten sehe ich viel Volk um mich versammelt. Dann feiert ja Echtz
sein Schützenfest. Bei mir macht der Schützenkönig halt,
und hinter meinem Rücken wird die Parade abgehalten. Alle gehen
rastlos an mir vorüber und achten nicht auf meinen Schmerz.
Nur in letzter Zeit fängt man an, ein Auge auf mich zu werfen. Ich
höre gut. Es sind Hände am Werk, um mich neu erstehen zu
lassen. Man beratschlagt, man sammelt, man stiftet, man hält
Festabende ab, um Bauscherflein zu schaffen. Schon bald will man das
Werk beginnen. Ich freue mich, und seit dem Tage, da ich solche Kunde
vernommen, klage ich nicht mehr. Auch St. Maternus wird sich freuen."
Im Jahre 1926 wurde das Maternuskapellchen wegen Baufälligkeit
gänzlich abgebrochen und vom Echtzer Handwerkermeister Joh. Jos.
Simons neu erbaut. Kostenpunkt: 2500 RM.
1928 erhielt es von Pfarrer Lauscher die kirchliche Weihe.
Das Maternuskapellchen galt auch als Gedenkstätte für die
Opfer des Krieges. In den Sockel des Altares waren die Namen der
Kriegsopfer des 1. Weltkrieges eingraviert. Nach dem 2. Weltkrieg
wurden zu beiden Seiten des Kreuzes Schiefertafeln angebracht, auf
denen die Namen der Gefallenen und Vermißten des 2. Weltkrieges
vermerkt sind.
Aus verkehrstechnischen Gründen wurde es im Jahre 1972 abgerissen.
Die beiden auf dem Bild noch sichtbaren Schiefertafeln, auf denen die
Namen der Opfer der Weltkriege verzeichnet sind, wurden unter dem
Glockenturm der hiesigen Pfarrkirche angebracht.
Die Maternus-Statue, für die man leider keine andere Verwendung zu
haben schien, nahm sich ein Arbeiter der Abbruchfirma im Autokofferraum
mit nach Hause.
Eine neue Gedenkstätte für die Kriegsopfer beider Weltkriege
wurde bereits 1971 auf dem alten Friedhof errichtet (s. "Das neue
Ehrenmal").
Seit den ältesten christlichen
Zeiten war es heiliger Brauch, die Friedhöfe der Christen im
Umkreis der Gotteshäuser anzulegen. Sogar die Gotteshäuser
selbst dienten als Begräbnisstätten der Toten. Das stille,
einfache Dorfkirchlein inmitten des Gottesackers bietet immer ein
friedliches, beschauliches Bild. Die Toten, die in ihrem Leben so oft
zum Hause Gottes geschritten sind, sollen auch jetzt in unmittelbarer
Nähe gleichsam teilnehmen an den Gebeten, Segnungen und
gottesdienstlichen Handlungen der Kirche und so mit den Lebenden eine
innige Gemeinschaft bilden.
Echtz, das nachweislich seit dem Jahre 1300 ein Pfarrort ist, hat bis
auf den heutigen Tag seinen Friedhof bei der Kirche. Bis weit in das
vorige Jahrhundert hinein wurden die Grabstätten für den
einzelnen und für die Familie von den Angehörigen
willkürlich und planlos ausgewählt, weil eine
Friedhofsordnung bis dahin nicht bestand. In Ermangelung eines
Totengräbers gruben die Nachbarn des Verstorbenen unentgeltlich
das Grab, wie es heute von vielen Eifelgemeinden noch Sitte ist. Als
nun um das Jahr 1898 durch Markierung von Gräberreihen Ordnung
geschaffen wurde, hat man die alten steinernen Grabkreuze, die nunmehr
ein Hindernis bildeten, ausgegraben und mit ihnen den Friedhof
umsäumt. Ein Teil derselben hat bei dem Neubau der heutigen Kirche
in den Fundamenten als Bausteine Verwendung gefunden.
Die meisten dieser Grabkreuze stammen aus dem 16., 17. und 18. Jh. Das
älteste trägt die Jahreszahl 1503. Ihre Zahl ist 71. Jedes
Kreuz ist aus einem einzigen Stein gefertigt und hat ein Gewicht von 4
bis 5 Zentnern. Es besteht aus einem unter- und oberirdischen Teil.
Während der untere Teil unbehauen in der Erde steckt, weist der
obere ein massiv behauenes Kreuz auf.
Gemäß allen Überlieferungen entstammen die überaus
harten hellblauen Steine einem damaligen Steinbruch im Meroder Walde.
Die Denkmäler sind trotz eines Alters von 300 bis 400 Jahren nur
wenig verwittert und können noch Jahrhunderte überdauern. Sie
sind einfach gehalten, und ein Unterschied zwischen. reich und arm
tritt keineswegs in die Erscheinung. Man unterscheidet bei ihnen drei
Grundformen, die sehr wenig voneinander abweichen. Auf keinem einzigen
ist ein angehefteter Christuskörper angebracht. Ganz wenige zeigen
im Mittelstück eine Kreuzigungsgruppe. Die weitaus meisten weisen
nur das IHS mit einem zur Erde gerichteten Pfeil auf. Ob dieser Pfeil
nur eine Verzierung bildet oder eine symbolische Bedeutung hat, kann
heute nicht mehr festgestellt werden. In dem liturgischen Volksbuch
"Die betende Kirche" finden wir auf S. 123 diesen Pfeil, aus drei
Nägeln bestehend. Dieses Zeichen befindet sich meist in einem
Strahlenkranz. Ein aus dem Jahre 1630 stammendes Kreuz macht von den
übrigen eine Ausnahme. Dasselbe trägt nämlich in dem
oberen Balken zwei konzentrische Kreise. Im Felde des Innenkreises
befindet sich ein achteckiger Stern. Der Kreisring trägt
außer den Anfangsbuchstaben G. P. (Gertrud Palms) im unteren
Abschnitt einen Doppelanker. Die Denkmäler haben im unteren Balken
einen Totenkopf nebse zwei über Kreuz gelegten Beinknochen
darunter. Nun die Grabinschriften:
Diese enthalten neben Namen und Todesdatum in den allermeisten
Fällen die Attribute ,ehrsam' und ,tugendreich'; dazu den
trostreichenden Hinweis ,in Gott dem Herrn entschlafen', wie folgende
Beispiele zeigen:
,Anno 1700, den 30. Juny, ist Gottselig im Herrn entschlaffen der
wohlachtbare und tugendsame Petter Horst, gewessener Ehemann der ehr-
und tugendsamen Anna Horst, dessen liebe Seele
der Allmächtige wolle trösten in Ewigkeit.'
,Anno 1693, den 14. Novembris, ist der Ehrsame Adamus Schmitz zu Gott
dem Herrn entschlaffen.'
,Anno 1710, den 9. Januar, ist die Ehr- und Tugendreiche Lena Geich,
Bernhard Steffen gewessene Hausfrau in Gott dem Herrn Entschlaffen.
Memento mort.'
Einzelne Inschriften geben Zeugnis von dem frommen Opfersinn des
Verstorbenen. So lesen wir auf einem Grabstein folgenden Nachruf:
,Matthias Pingen, gebohren den 1. Octobris 1724, gestorben den 29. T.
Maertz 1779, losledigen Standes und hat eine Mutter Gottes achttaegige
Octav fundirt von 170 R. im Maertz und Maria Verkündigung mit
einem Hochambt und Abents mit dem sacramentalischen Segen ewig zu
halten.'
Andere nehmen Bezug auf Stand und Stellung des Toten:
,Anno 1720, den 9. July, ist der ehrsame Lambertus Beingen in Gott dem
Herrn entschlaffen. Gewessener Scheffen (Schöffen), Gericht
Gerichtschaff Merot. Memento mort.'
,Anno 1503 Simon van Gürzenich Erbförster und Rentmeister zu
Exs.'
Das Denkmal dieses Erbförsters ist das älteste auf dem
Echtzer Friedhof."(Anm.: Das allerälteste im Aachener Lande
bekannte Steinkreuz!)
"Während die Inschriften aller übrigen Grabkreuze in den
Stein eingemeißelt sind, erscheint dieselbe hier im Relief.
Eine Eigentümlichkeit weist ein Kreuz aus dem Jahre 1710 auf.
Während auf der Rückseite die Grabinschrift steht,
enthält die Vorderseite ein sorgfältig ausgemeißeltes,
erhaben hervortretendes Bild des gekreuzigten Heilandes. Die Inschrift
lautet: ,Anno 1710 ist Wilhelmus Kempen im Herrn entschlafen.'
Die hierselbst verstorbenen Geistlichen der Pfarre Echtz haben bis auf
den im Jahre 1861 verstorbenen Pastor Isenkrahe ihre Grabstätte in
der im Jahre 1898 niedergelegten alten Pfarrkirche gefunden. Von den
Grabsteinplatten dieser Gräber sind noch drei erhalten. Zwei davon
sind in das Mauerwerk der neuen Kirchhofmauer eingefügt, und eine
befindet sich am Eingang des Heiligenhäuschens auf dem Friedhof.
Die Steine sind derart abgenutzt, daß man die Inschriften auf
zwei derselben nicht mehr erkennen kann; nur der Kelch ist noch
sichtbar. Auf einer Platte ist noch folgende Umschrift zu lesen: ,Obiit
venerabilis Dominus Johannes Zelek, Pastor huius ecclesiae, Qui vita
die 7. Decembris anno 1532, huius onima requiescat in Pace, Amen.'
Außer dem genannten Pfarrer Zelek lassen sich noch folgende
Pfarrer nachweisen: Joh. Fabricius 1652-1666, Werner Geich 1666-1692,
Frz. Uerlichs 1692-1703, Joh. Leuffgens 1703-1744, Jos. Geich
1744-1757, Laurentius Otten 1757-1765, Joh. Bynens 1765-1769, Joh.
Hirtz 1769-1811, Joh. Heinrich Baum, der sich um das Schulwesen im
Kreise Düren sehr verdient gemacht hat, ist nicht in Echtz
gestorben, sondern im Jahre 1820 als Schulrat nach Aachen versetzt
worden.
Die folgenden Geistlichen sind nachweislich auf dem Echtzer Friedhof
begraben: 1. Pfarrer Isenkrahe, gestorben am 13. Juni 1861, 2. Pfarrer
Barth. Cremer, gestorben am 2. April 1887, 3. Pfarrer Groebel,
gestorben am 24. April 1894, 4. Pfarrer Peter Koll, gestorben am 17.
Aug. 1912, 5. Pfarrer Heinr. Cremer, gestorben am 4. Februar 1926, 6.
Vikar Claes, gestorben am 4. Sept. 1869.
Dem Letztgenannten hat der Bienenzuchtverein des Kreises Düren ein
Grabdenkmal gesetzt, weil dieser Geistliche sich um die Bienen- und
Seidenraupenzucht sehr verdient gemacht hat.
Infolge der Niederlegung der alten Kirche im Jahre 1898 wurde der
Friedhof bedeutend erweitert. Dadurch konnte an dieser Stelle ein
gesonderter Begräbnisplatz für Kinder eingerichtet werden.
Dadurch ist auch die Schaffung einer Priestergrabstätte
ermöglicht worden.
Demjenigen, der den Echtzer Friedhof in beschaulicher Ruhe beschreitet,
drängt sich unwillkürlich ein Vergleich zwischen den alten
und neuen Grabdenkmälern auf. Hier Einfachheit und
Einheitlichkeit, dort Vielgestaltigkeit vom einfachen Holzkreuz an bis
zum reichverzierten Granitdenkmal mit Marmortafel und goldener
Inschrift. Hier Dauerhaftigkeit, dort meist früher Verfall. Ganz
sicher offenbart sich in den alten Steinkreuzen ein tiefreligiöser
Sinn und ein echt katholischer Glaube unserer Vorfahren. Dem einfachen
frommen Leben entsprach auch das einfache Kreuz an ihren
Grabhügeln."
Priestergrabstätte auf dem alten Friedhof
Inschrift
Betet auch für uns, Eure
Seelsorger, die Euch das Wort Gottes verkündet haben.
Zelk Johannes
1532
Leuffgens Jakob
1744
Miessig Matthias
1635 Geich
Joseph
1757
Fabritius Johann
1666
Otten Laurenz
1765
Geich Werner
1692
Bynens Johann
1769
Ürlings Franz
1703
Hirtz Johannes
1811
Dahmen Abel, Vikar
1731
Linges Adolph
1848
Dahmen Wilhelm, Vikar
1801
Isenkrahe Hubert
1861
Spolgen Peter Rekt. inconz. b. 1810
Cremer Bartholom.
1887
Esser Wilkelm, Vikar
1830
Groebel Fred.
1894
Claes Johannes,
Vikar
1869
Peter Koll 1893 -1912, Erbauer der Kirche
Heinrich
Cremer 1912- 1926
Joseph Schmitz, geb. in Echtz 23. 11. 1865, gest.
als Pfarrer v. Broich 26. 8. 1936
RD Paul Lauscher, geb. 31. 10. 1886, gew. 2. 3.
1912, gest. 12. 4. 1954
Die neue Leichenhalle
(aus der Chronik der Pfarrgemeinde Echtz)
"Am Allerheiligenfeste 1959 konnte der Gemeinde Echtz-Konzendorf eine
Leichenhalle auf dem Friedhof übergeben werden, die in ihrer
modernen architektonischen Form, durch den Herrn Architekten Schmitt
aus Langerwehe gestaltet, ein besonderes Schmuckstück des
Friedhofes darstellt. Damit ist manchem Übel bei einem Sterbefalle
in den Familien von Echtz, Geich und Konzendorf abgeholfen worden. Herr
Pfarrer Esser gab ihr nach dem Hochamt in Gegenwart zahlreicher Echtzer
Bürger die kirchliche Weihe.
Ein Christusbild in Intarsienarbeit des Künstlers Jos. Esser aus
Kirchdorf wurde nachträglich in einem Winkel der Leichenhalle
angebracht."
Nicht unerwähnt sei, daß
Echtzer Rentner durch kostenlose, tatkräftige Mithilfe
maßgeblichen Anteil an der Erstellung dieses Bauvorhabens hatten.
Durch die Eigenleistung wurden die Gesamtkosten für die Gemeinde
in einem finanzierbaren Rahmen gehalten.
Pfarrchronik Echtz:
Das neue Friedhofskreuz
„Durch den Bau der Leichenhalle auf dem Echtzer Friedhof war das
alte Friedhofskreuz in einer kleinen Kapelle abgerissen worden. Nun hat
die Gemeinde in Verbindung mit der kirchlichen Gemeinde durch den
Künstler Jos. Esser aus Kirchberg aus Granit ein modernes
Friedhofskreuz auf dem neuen Friedhofsabschnitt errichten lassen, dazu
auch einen schmalen Altar für die Möglichkeit, den
sakramentalen Segen zu geben. Am Feste Allerheiligen 1960 wurde es nach
dem Hochamt von Pfarrer Arnold Esser eingesegnet."
Das neue Ehrenmal
Am Volkstrauertag des Jahres 1971 wurde durch Herrn Pastor Robben das
neue Ehrenmal zum Andenken an die Gefallenen und Vermißten beider
Weltkriege auf dem alten Friedhof eingeweiht. An der Gestaltung der
Feierstunde wirkten u. a. mit: die Vertreter der Gemeinde, eine
Abordnung der Bundeswehr, der Kirchenchor von Gürzenich und die
Lehrpersonen und Kinder der Schule.
Das Doppelkreuz symbolisiert die beiden Weltkriege 1914 - 1918 und 1939
- 1945.
Das neue Ehrenmal ist nunmehr die neue
Gedenkstätte für die Kriegsopfer unserer Gemeinde. Es wurde
als Ersatz für die bisherige Gedenkstätte,
Maternuskapellchen, von der Gemeinde erstellt. Das Maternuskapellchen
mußte, wie bereits erwähnt, aus verkehrstechnischen
Gründen abgerissen werden.
Auch die Kriegsgräber auf unserem (alten) Friedhof wurden in
diesem Zusammenhang einheitlich gestaltet und mit Grabsteinen versehen.
Die Friedhofswege und der Platz vor dem Ehrenmal wurden geplättet.
Weiterhin erfolgte im Hinblick auf eine spätere Grünanlage
eine reichhaltige Grünbepflanzung.
Montagearbeiten des Ehrenmals durch einen schweren, ausfahrbaren Kran
der Firma Lenzen, Düren
Einweihungsfeierlichkeiten vor dem Ehrenmal
Kranzniederlegung durch Bürgermeister Josef Ebertz und Offiziere
der Bundeswehr
Die neue Kriegsgräberanlage
Der neue Friedhof
Da Echtz-Konzendorf in den fünfziger und sechziger Jahren sehr
gewachsen war - und noch ständig wächst -, legte die Gemeinde
am Südwestrand von Echtz einen neuen Friedhof an. Frau Maria
Thissen wurde dort am 7. August 1965 als erste beerdigt.
Kreuze am Wege
In Echtz, am Ortsausgang nach Merken, ist an einer Hausfront ein altes
Kreuz befestigt. Man nennt es "Holzkamps Krötzche". Es wird wohl
vor vielen Jahren von Angehörigen der heute noch dort wohnenden
Familie Holzkamp angebracht worden sein. Welche Bewandtnis es mit dem
Kreuze hat, ist ungewiß.
Auf halber Strecke von Echtz nach Geich
steht am linken Wegrand ein einfaches Holzkreuz. Hier ist nach Angabe
alter Echtzer vor etwa 75 Jahren ein Fräulein Brezelmeier vom
Blitz erschlagen worden.
„Mechels Krötzche"
Etwa 1 km rechts des Weges von Echtz nach Geich steht am Schnittpunkt
zweier Feldwege ein Holzkreuz. Der Volksmund nennt es "Mechels
Krötzche".
Welche Bedeutung dieses Kreuz und sein Name haben, war nicht zu
erfahren (Familienname Michels?). Alte Echtzer berichten, daß
"Mechels Krötzche" früher 200 m weiter auf Geich zu gestanden
hat, in der Nähe des ehem. Jägerhäuschens der Grafen von
Westerloo und 1928 in renoviertem Zustand seine jetzige Stelle fand.
Zu erwähnen sind noch die Kreuze an der „Kippe" bei
Konzendorf. Wenn wir, von Echtz kommend, die hohe Aufschüttung
erreichen, entdecken wir an der vorderen Ecke ein massives Holzkreuz,
das 1963 von Herrn Karl Mohren, Konzendorf, errichtet wurde. Das
geschah im Einvernehmen mit Herrn Pfarrer Esser, der eine willkommene
Gelegenheit fand, in Zukunft hier den langen Weg der
Fronleichnamsprozession nach Konzendorf zu unterbrechen und den
priesterlichen Segen zu geben.
An der hinteren Ecke der "Kippe", direkt
am Dorfrand von Konzendorf, befindet sich das Kreuz, das früher am
allen Konzendorfer Weg gestanden hat und etwa 1927 wegen der
Grubenarbeiten weichen mußte. Da es im Laufe der Jahre stark
verwittert war, wurde es von der Familie Köhnen, Konzendorf,
erneuert. In einigen Jahren wurde auch hier der Fronleichnamssegen
erteilt.
An der Längsseite der
“Kippe", auf Konzendorf zu, stand das alte „Derichsweiler
Kreuz". Davon sind nur noch von Dornen überwucherte Reste
übriggeblieben.
Das steinerne Kreuz
hatte früher auf dem Friedhof seinen Standort. Pastor Lauscher
ließ es auf den „Eischwäsch" (Aschenweg, früherer
Verbindungsweg von der alten Schule zum Ortsausgang nach Hoven)
umsetzen. Bei der letzten Flurbereinigung (1964) erhielt es seinen
jetzigen Standort an der östlichen Ortsgrenze.
An diesem Kreuz, dem keine besondere Bedeutung beigemessen werden kann,
wird alljährlich der Fronleichnamssegen erteilt.