Echtzer Chronik  bis 1972
 




Die Pfarrgemeinde St. Michael Echtz

Die Pfarrgemeinde St. Michael Echtz

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Kirchenbücher unserer Pfarrgemeinde durch Bombeneinwirkung vernichtet. Zwei Bände des Taufregisters aus dem 17. Jh., in denen ca. 1500 Familiennamen urkundlich aufgeführt waren, mußten während der Nazizeit auf dem Amt Echtz in D'horn abgeliefert werden. Sie sind verschollen.

Somit verbleiben die Photokopien der Kirchenbücher des 17. u. 18. Jahrhunderts im Stadt- und Kreisarchiv Düren sowie Kirchenakten und Aufzeichnungen, ferner Aussagen von Privatpersonen, um ein Bild des kirchlichen Geschehens in unserer Pfarrgemeinde wiederzugewinnen.

Pfarrer Jos. Ossemann aus D'horn schreibt in „Soziale Arbeit in katholischen Dörfern" v. Jos. Tenbusch:

„Ob schon während der Herrschaft der Römer am Rhein das Christentum in unserer Gegend Fuß gefaßt hat, läßt sich nicht mehr feststellen. Wahrscheinlich ist es jedoch, daß zur Zeit der Frankenkönige in verschiedenen Gemeinden sich Pfarrbezirke gebildet hatten, von denen aus die Bekehrung der Landbevölkerung unternommen wurde. Schon früh muß hier das Christentum Eingang gefunden haben, denn die Pfarrpatrone, denen die einzelnen Kirchen geweiht sind, deuten auf ein hohes Alter hin. Echtz als Mutterpfarre von D'horn hat den hl. Erzengel Michael als Patron, während Langerwehe, D'horn, Derichsweiler und früher auch die Hauptkirche von Düren den hl. Martinus als Pfarrpatron verehren.

Zu Anfang des 14. Jhs. wird in Echtz schon eine geordnete Seelsorge ausgeübt, denn im ,,Liber valoris" wird Echtz als Pfarrgemeinde angeführt. Ende des 15. Jhs, werden folgende Kapellen genannt, die zu Echtz gehören: Kapelle zu Geich, zu D'horn und zu Conzendorf. Der Seelsorgsbezirk D'horn erscheint am Anfang des 15. Jhs. Die Seelsorge ist damals noch ausschließlich Recht des Pfarrers."

„Wie entstand die Pfarrgemeinde D'horn?
Wie oben bereits gesagt, gehörte die "Herrschaft" zum Pfarrbezirk Echtz. Für die Bewohner von Geich und D'horn war der Weg zur Pfarrkirche beschwerlich, und so errichtete im Jahre 1410 ein gutgesinnter Nachkomme aus dem Geschlechte der Meroder, der Ritter Wilhelm von Royen, in D'horn und Geich ein Benefizium für zwei Geistliche. In Geich und D'horn sollte abwechselnd von diesen geistlichen Herrn an den Wochentagen die hl. Messe gefeiert werden. Am Sonntag wollte der Pfarrer seine Schäflein um sich sehen, und so mußte dann alles nach Echtz, selbst die beiden Geistlichen. Die Ausspendung der hl. Sakramente lag ausschließlich in den Händen des Pfarrers ... "

Ganz allmählich gewinnen die Benefiziaten stärkeren Einfluß in der Seelsorge.

Echtz war bis 1804 alleiniger Pfarrort, dann erst wurde D'horn zur Pfarre erhoben (Lehrer Jos. Gerhards, Merode: ,,Die Geschichte der Pfarrer von D'horn").

Dr. Domsta schreibt in seinem Katalog zur Ausstellung 800 Jahre Schloß und Herrschaft Merode (S. 7):

,,Bis zur Neuordnung der kirchlichen Verhältnisse zu Anfang des 19. Jahrhunderts war die dem hl. Michael geweihte Kirche in Echtz Pfarrkirche für die gesamte Herrschaft. Sie wird als Eigenkirche auf Herrenland entstanden sein. Im Liber valoris ist sie 1308 mit Pfarrer und Vikar erwähnt. Der erste namentlich bekannte Pfarrer, Johannes, erscheint mit seinem Kaplan Peter in einer Urkunde von 1341. Die Herren von Merode übten sowohl für die Pfarrkirche als auch für die 1337 erstmals genannte Nikolauskapelle in Geich das Patronatsrecht aus."



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