Mitteilungen der Vereinsvorsitzenden von
1. "Brieftaubenliebhaberverein Kehr Heim Echtz"
2. "Vereinte Freunde Echtz"
1. "Der Brieftaubenliebhaberverein
Kehr Heim Echtz" (02084)
Im Jahre 1910 bildeten die Sportfreunde Hubert Claßen, Johann
Hermanns, Wilhelm Hermanns, Franz Leuchtenberg, Johann Hannes, Wilhelm
Jakobs, die Gebr. Laufs sowie Wilhelm Prinz aus dem damaligen
Kleintier-Zuchtverein Echtz den jetzigen "Brieftaubenliebhaberverein
Kehr Heim Echtz".
Der Verband Deutscher Brieftaubenliebhaber e. V. trug den Verein ins
Vereinsregister unter der Nummer 02084 ein. Zu dieser Zeit bestanden
bereits zahlreiche Brieftaubenschläge in der näheren und
weiteren Umgebung, z. B. in Mariaweiler, Düren und Langerwehe.
Später schlossen sich die Vereine zusammen, um dann gemeinsam in
einer Reisevereinigung Brieftaubenauflässe zu veranstalten. Im
damaligen "Großdeutschen Reich" waren die Möglichkeiten
gegeben, Brieftaubenstarts im Osten unseres Landes durchzuführen.
So wurde in Gera, Apolda, Dresden, Breslau und Kreuzberg (300 km)
gestartet. Es wurde sogar Königsberg in Ostpreußen als
Auflaßort gewählt.
Nach dem Ersten Weltkrieg stand das gesamte Brieftaubenwesen unter der
besonderen Kontrolle der Besatzungsmächte, worüber heute noch
Unterlagen im Besitz des Vereins sind. Zu dieser Zeit war wegen der
finanziell schwachen Lage eines einzelnen Züchters nicht die
Möglichkeit gegeben, sich eine eigene Taubenuhr anzuschaffen. So
wurde eine vereinseigene Uhr gekauft, die im Vereinslokal bereitstand,
um den Gummiring, den das Tier am Fuße trug, zu konstatieren,
damit die genaue Ankunftszeit ersichtlich war.
Bei sehr schnellen Flügen, bei denen es um jede Sekunde geht,
geschah es oft, daß zwei Sportfreunde zusammenstießen, wenn
der eine das Lokal verlassen und der andere es betreten wollte.
Die Sportfreunde Gebr. Laufs aus Konzendorf machten ein Stafettenrennen
zu Fuß und mit dem Fahrrad von Konzendorf nach Echtz, um
möglichst früh die Taubenuhr betätigen zu können
und somit wertvolle Zeit nicht verlieren zu müssen. In Echtz wurde
der Taubensport besonders bekannt durch den unvergessenen Sportfreund
und das spätere Ehrenmitglied des Vereins, Johann Becker. Er
gehörte zu seiner Zeit zu den Großen im Aachener Raum.
Siege von Berlin, Wien, Budapest und anderen weiten Strecken
zählten zu seinen Erfolgen.
Als Beispiel seiner erfolgreichen Züchtertätigkeit sei der
Olympiade-Flug Berlin 1936 erwähnt, bei dem Becker 6 Tauben
einkorbte, zum Start brachte und 4 frühe Preise errang. Für
diese Leistung erhielt er die goldene Medaille der Olympischen Spiele
1936 von Berlin.
Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges leitete Johann Becker die
Geschicke des Vereins. Zahlreiche Vereinskameraden kehrten von den
Schlachtfeldern des Weltkrieges nicht mehr heim. So war in den Reihen
des Vereins eine Lücke entstanden, die nicht schnell zu
schließen war. Nach dem Zusammenbruch lebte der Brieftaubensport
langsam wieder auf. Es war in erster Linie Matthias Hannes, der mit
einer Anzahl junger Sportfreunde 1948 den Verein wieder zu neuem Leben
erweckte, ihn festigte und ausbaute.
1960 konnte in großem Rahmen der 50. Gründungstag des
Vereins
begangen werden, an dem noch zahlreiche Gründer teilnehmen
konnten. Heute (1971) zählt der Verein 19 aktive Mitglieder sowie
zahlreiche Freunde und Gönner. Damit dem Brieftaubenwesen unserer
Gemeinde ein Fortbestand zugesichert werden kann, sieht der Verein die
Förderung der Jugendarbeit als wichtige Aufgabe an. Von 1964 bis
1970 wurde der Verein von Willi Neffgen geleitet. Heute steht er unter
der Führung von Peter Neffgen. 1964 wählte man den
früheren 1. Vorsitzenden Matthias Hannes in Anerkennung seiner
besonderen Verdienste um den Verein um den Brieftaubensport zum
Ehrenvorsitzenden.
Der Vereinsvorstand im Jahre 1971 setzt sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender: Peter Neffgen
2. Vorsitzender: Josef Hannes
Schriftführer: Reinhold Hannes
Kassierer: Josef Mirbach
2. Der Brieftaubenzuchtverein
"Vereinigte Freunde Echtz" (01809)
Im Jahre 1958 sonderte sich eine Gruppe von Brieftaubenfreunden vom
Verein "Kehr Heim Echtz" ab, um sich von der Reisevereinigung
Düren zu lösen und mit den Brieftaubenfreunden von Langerwehe
zusammenzuarbeiten. So entstand am 20.2.1958 der neue
Brieftaubenverein "Vereinigte Freunde Echtz", der aber erst seit 1959
unter seinem Namen an Reisen teilnehmen konnte. Er wurde beim Verband
in Essen unter der Nummer 01809 registriert.
Zum 1. Vorsitzenden des neuen Vereins wählten die Mitglieder
Werner Spies. Am 30.10.1959 wurde nun die "Reisevereinigung
Langerwehe und Umgebung" gegründet. Mit großem Erfolg nahm
"Vereinigte Freunde Echtz" an den Reiseveranstaltungen dieser
Vereinigung teil.
1969 konnte der Verein auf ein zehnjähriges Bestehen
zurückblicken. Die errungenen Erfolge bekunden die Preise, die auf
einer jährlich stattfindenden Winterausstellung zusammen mit den
Siegertauben gezeigt werden. Der Vorstand des Vereins "Vereinigte
Freunde Echtz" setzt sich folgendermaßen zusammen:
1. Vorsitzender:
Hans Wilden (Echtz)
2. Vorsitzender:
Franz Kruth (Geich)
Schrift- und Geschäftsführer:
Hermann Esser (Geich)
Kassierer:
Heinz Roeder (Echtz)
Echtz, 1971.