In alten Dokumenten der Echtzer Wehr steht verzeichnet: Den
Bestrebungen um die Jahrhundertwende, das Feuerwehrwesen im gesamten
preußischen Staat zu verbessern, kommt man auch in unserer
Gemeinde nach:
Am 16. Januar 1901 berichtet Bürgermeister Spielmanns dem Landrat
des Kreises Düren, daß „eine genügende Zahl von
Personen ihre Bereitwilligkeit erklärt hat, einer für
die Ortschaft Echtz zu errichtenden freiwilligen Feuerwehr beizutreten
...“
Am 10 August 1902 findet die Gründungsversammlung statt. Die
Bestätigung der Satzungen erfolgt am 3. September 1902. In der
Generalversammlung am 28.10.1902 werden die Ackerer Matthias Wilhelm
Kayser zum Branddirektor und der Ackergehilfe Johann Kayser zu seinem
Stellvertreter gewählt. Chef der Wehr ist, den Statuten
gemäß, stets der Bürgermeister.
Im ältesten auffindbaren Fragebogen (1912) steht verzeichnet:
Die Wehr hat 38 aktive Mitglieder.
Der Ackerer Franz Geich, 1910 gewählt, ist Führer der Wehr.
Wasserentnahme bei Katastrophen aus Brunnen, die auf fast jedem
Hausgrundstück vorhanden sind.
Alarmierung durch Kirchenglocken und Signalhörnchen.
Löschgeräte:
1 fahrbare Druckfeuerspritze |
2 Wasserwagen von je 350-400 l |
14 Feuereimer |
1 Strahlrohr aus Messing |
24 m Leder- u. 20 m Hanfschlauch |
3 Anstelleitern |
2 Brandhacken |
Das Spritzenhaus, ein massiver Ziegelsteinbau von 20 qm
Bodenfläche, befand sich in der Steinbisstraße neben dem
Haus der Fam. Adolph
Spies. Es diente der Aufbewahrung der Feuerwehrgeräte und
mußte ab und zu für
gewisse Zeit auch Landstreicher, Betrunkene und Randalierer
beherbergen. Das „Spritzenhaus"
war also zugleich Dorfgefängnis.
Von diesem Gebäude steht heute noch der rückwärtige Teil
und
dient als Schuppen.
Am 14. August 1927 wurde das 25-jährige Bestehen der Echtzer
Feuerwehr unter großer Anteilnahme der Dorfbevölkerung und
vieler Gäste
gefeiert. lm Jahre 1929 wurde nach anfänglicher Ablehnung von der
Regierung in
Aachen genehmigt, auf dem Hofe der damaligen Schule einen Steigerturm
für Übungszwecke
zu errichten. Seine Maße waren: 4 x 2, 25 x 10 m.
Während des 2. Weltkrieges wurden alle Feuerwehrmänner zum
Militärdienst
berufen. Doch auch in dieser Zeit der schweren Bombennächte fanden
sich Alte
und Junge, die in der Not helfend und rettend ihren Mann standen.
Nach dem Ende des Krieges baute der Brandmeister Edmund Hoor
die Echtzer Feuerwehr neu auf.
Die Mitglieder der Freiwilligen
Feuerwehr Echtz (um 1925) vor der Gastwirtschaft Wilhelm Schmitz.
v. l. n. r. sitzend: Franz Schramm, Heinr. Müller, Josef Kayser,
Wilh. Schmitz, Bürgerm. Jouhsen, Nik. Müller, Jos. Simons,
Franz Spies.
stehend (1. Reihe): Wilh. Laufs, Fritz Schmitz, Wilh. Dickmeis,
Paul Thelen, Jos. Olefs, Andr. Dohmen, Jos. Hermanns.
(2. Reihe): Jos. Steffens, Wilh. Jansen, Wilh. Niehsen, Konr. Emonds,
Pet. Simons, Jos. Horst, Matth. Kayser, Wilh. Kayser.
(3. Reihe): Gottfr. Vitzer, Heinr. Jakobs, Andr. Kayser, Edm. Hoor,
Walt. Spies.
Die Ausrüstung der Wehr konnte von Jahr zu Jahr
verbessert werden. Der Stolz der Echtzer Wehr: ein neues
Löschgruppenfahrzeug
vom Typ LF 8 (1956). Nun brauchte man nicht mehr mit einem Traktor
(früher
Pferdegespann) eine veraltete Pumpe zur Brand- oder
Überschwemmungsstelle zu
ziehen! Das neue Feuerwehrhaus wurde um 1950 am damaligen Marienweg,
heute
St.-Michael-Str., erbaut.
In den Jahren 1953/54 brannten in Echtz kurz nacheinander 4
Hofscheunen ab. Durch das tatkräftige Eingreifen unserer Feuerwehr
konnten alle Wohngebäude vor Schaden bewahrt werden.
1968 wurde aus Anlaß des 65-jährigen Bestehens (1 Jahr zu
spät!) das Kreisfeuerwehrfest in Echtz gefeiert.
Nach der kommunalen Neugliederung (1972) wurde die Echtzer Wehr der
Feuerwehr der Stadt Düren angegliedert. Sie besitzt heute das
moderne Löschgruppenfahrzeug LF/TS und zählt 20 aktive
Mitglieder. Der Leiter der Löschgruppe ist Fritz Hoor.
Feuerwehrleute beim Einzug der neuen
Glocken (März 1927)
v. l. n. r. stehend: Andreas Kayser, Matth. Kayser, Franz Spiehs, Fritz
Schmitz, Wilh. Jansen, Wilh. Nießen, Andreas Dohmen.
Nicht unerwähnt bleiben sollen die gesellschaftlichen
Veranstaltungen, die die Echtzer Wehr in den letzten Jahren zur Freude
der Echtzer Bürger und vieler auswärtiger Gäste
veranstaltet
hat:
Das See-Sommernachtsfest am 14. - 15. August 1971.
Das Fest, bei dem u. a. das Fanfarenkorps „Rote Funken
Eschweiler“, der Opernsänger Gerhard Bannas und der
Mandolinenklub „Wandervogel“ Merken mitwirkten, stand
unter einem unglücklichen Stern: Das Element, das sonst ein Helfer
der Feuerwehr ist, das Wasser, ließ die mit großem Einsatz
vorbereiteten Festlichkeiten und Vergnügungen fast scheitern.
Trotzdem kamen die vielen Zuschauer durch die Darbietungen der o. a.
Künstler, Feuerwerk, Wasserspiele, beleuchtete Boote,
Würstchen-, Bierstände und Tanz doch noch auf ihre Kosten.
Für die Feste 1973 u. 74 überließ man nichts mehr dem
Zufall: Ein Zelt wurde aufgebaut, und nun konnten die Gäste ohne
Furcht vor Regen den hervorragenden Darbietungen der Gesangs-Duos
„Adam & Eve" (1.7.73) und „Cindy & Bert" (30.6.74)
lauschen sowie anderen Vergnügungen nachgehen.
Die Echtzer Wehr hat in der Vergangenheit ihre Zuverlässigkeit und
Tatkraft bewiesen. Sie wird es auch in Zukunft tun!
Von links nach rechts: Alfred Spies, Fritz Hoor, Franz Lenzen,
Kurt Hannes, Johann Kayser, Daniel Vitzer, Reinhold Geich, Jakob
Esser, Dieter Sigismund, Johann Trimborn, Willi Kayser, Heinz
Kopp, Bernhard-Josef Hermanns, Franz Steffens.
Knieend von links nach rechts: Anselm Laufs, Reinhold Hannes,
Walter Jakobs.
Von links nach rechts: Anselm Laufs, Reinhold Hannes, Walter Jakobs,
Johann Josef Trimborn, Bernhard-Josef Hermanns, Jakob Esser,
Willi Kayser, Dieter Sigismund, Johann Kayser, Franz Lenzen, Reinhold
Geich, Kurt Hannes.